Tankred Lerch: Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)

Es ist irgendwie eine Notlösung, und eigentlich sollte es ja auch kein Problem sein, weil sie ja eh WG-Mitbewohner sind.
Jan und Rode heiraten. Und das, obwohl beide hetero sind und schon gar nicht ineinander verliebt sind. Es sind eher praktische und finanzielle Gründe, die sie dazu bewegen, den Bund der Ehe einzugehen – und deshalb sagen sie es auch erst mal keinem.
Sie denken, niemand weiß davon, aber da sollten sie sich irren…

„Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)“. Man merkt ziemlich deutlich, wie der Heyne-Verlag den Roman von Tankred Lerch aufgemotzt hat, um nicht gleich jedem auf die Nase zu binden, dass diese Story erschreckend viel heiße Luft mit sich trägt.
Aber das Cover wirkt wie diese neumodischen Feel-Good-Beziehungsbücher, der Titel ist einigermaßen originell (na ja, eigentlich auch nicht).
Aber die Geschichte ist mehr oder weniger ein Totalausfall. Dass alleine schon die Hauptstory auf seltsame Weise ziemlich dösig ist, scheint auch der Autor gemerkt zu haben. Jan und Rode sind schockierend langweilig, ihre Geschichte ist weder aufregend noch lustig, sie ist so ziemlich überraschungsfrei. Denn der Autor hat noch ein paar Nebengeschichten ins Buch verpackt, die noch viel uninteressanter sind. Das ganze Buch ist eine Ansammlung von Leuten, die einen kalt lassen.
Hinzu kommt der merkwürdige Plauderton, in dem der Autor dem Leser ab und zu erzählt, was denn gleich kommt oder was wir gerade erleben. Der Humor im Buch ist echt mau.
Wirklich schade, aber in diesem Roman stimmt einfach gar nichts. Spannung, Stimmung, tolle Figuren – all das wird hier überhaupt nicht geliefert.

Tankred Lerch: Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)
Heyne, 416 Seiten
1/10


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