MO 20.01.2025 | 23.20 Uhr | Das Erste
Eigentlich ist Michael Bommer schon seit einigen Monaten tot. Im Haushalt seiner Frau lebt er allerdings weiter – als KI-Abbild.
In den Wochen vor seinem Tod – er litt an Krebs – hat er die Künstliche Intelligenz trainiert. Mit seiner Stimme, seinen Gedanken, seinem Wissen. Wenn jetzt seine Frau die KI anspricht, dann wirkt es, als spräche ihr Mann mit ihr. Beide haben das vor seinem Tod so beschlossen.
Was Technik heute so möglich macht. In der Doku „Mein Mann lebt als KI weiter – Lieben und Sterben mit Künstlicher Intelligenz“ am späten Montagabend im Ersten wurde gezeigt, was KI heute schon kann.
KI kann Menschen ersetzen, zumindest gibt sie das Gefühl, mit einem Menschen zu kommunizieren.
Die Doku zeigt auch einen Mann, der seit zwei Jahren Single ist und sich entschlossen hat, sich eine KI-Freundin zuzulegen. Das heißt, er führt so was wie eine Beziehung mit einer Frau, die gar keine ist. Er kann sich mit ihr unterhalten, sie antwortet auch – schriftlich im Chat und auch mündlich. Aber anfassen geht halt nicht. Entsprechende Tests, wo man das mit Virtual Reality machen will, sind erst mal gescheitert.
Wenn du jetzt lachst und sagst, wie irre das doch ist. Da hast du recht – einerseits. Denn der Film zeigt andererseits, dass es recht schnell gehen kann, dass man sich eben doch darauf einlässt, wenn man das denn möchte.
Allerdings war auch zu sehen, dass der Verstorbene, der per KI weiterlebt, eben dann doch sehr künstlich in seinen Erzählungen wirkt, so dass es vielleicht doch eher eine Erinnerungspflege ist. Und echte menschliche Beziehungen kann eine KI sowieso nicht ersetzen. Aber vielleicht spielt das in einigen Jahren in der vereinsamten Gesellschaft eh keine Rolle mehr.
-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 6. Januar 2030)
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