Berlin, 1960. Die Stadt ist geteilt, die Grenze ist aber durchlässig. Gesine lebt mit ihrer Schwester Sonja und ihrer Mutter in Ost-Berlin, in Mitte. Ihr Vater lässt sich nur selten blicken, er lebt in West-Berlin. Über Weihnachten will Gesine zu ihrem Vater. Weil der keine Zeit hat, sie von der Bahn abzuholen, wird die 19-Jährige von Peter abgeholt. Peter ist Student und wohnt im selben haus wie Gesines Vater Max.
Es geht ziemlich schnell – Gesine und Peter verlieben sich, sie werden ein Paar. Mehrmals kommt Gesine nach West-Berlin, und Peter kommt in den Osten.
Bis zum 13. August 1961. Peter wollte eigentlich am Wochenende danach wieder nach Mitte kommen. Das geht nun nicht mehr – die DDR hat eine Mauer errichtet. Niemand kann sie mehr passieren.
Die Verzweiflung ist groß. Von der Freien Universität aus organisiert Peter Gesines Flucht in den Westen. Die aber geht schief…
Der Titel des Buches ist denkbar flach: „Zwischen Angst und Freiheit“ – es ist der erste Teil der Reihe „Geteiltes Land“ von Farina Eden.
Anhand einer Familie wird erzählt, was der Mauerbau in Berlin bei den Menschen anrichtete. Gesines Schwester Sonja fällt durch Aktionen in der Schule auf, die „der Staat“ als Provokation bezeichnet. Ihre Tante Else lässt sich auf die Stasi ein.
Man kennt die politischen Dimensionen, die der Mauerbau hatte. Wir kennen die Bilder aus den Nachrichten. Aber diese persönlichen Einzelschicksale zu lesen, macht das Ganze noch greifbarer.
Durch die größeren Zeitsprünge, die der Roman macht, wirkt zwar alles manchmal ein bisschen episodenhaft, dennoch fesselt die Handlung.
Farina Eden: Geteiltes Land – Zwischen Angst und Freiheit
Piper, 319 Seiten
8/10
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