Hallo Spencer – Der Film

MI 25.12.2024 | 20.15 Uhr | zdf neo

„Hallo, Leute! Von A bis Z, von 1 bis 100, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen! Da bin ich wieder, euer lieber, guter, alter Spencer!“
Von 1979 bis 2001 entstanden beim NDR mehr als 270 Folgen von „Hallo Spencer!“ Nicht alle, aber die meisten Folgen spielten in einem Runddorf mit diversen Figuren. Mit Nepomuk in seinem Schloss, Kasi im Baumhaus, der Jungdrache Poldi, Mona und Lina auf dem Hausboot, Elvis und Lulu im Eisenbahnwaggon und Lexi unterm Pilz.
Irgendwann war Schluss, und inzwischen geraten die Figuren in Vergessenheit.

Dann aber kamen Jan Böhmermann und das „ZDF-Magazin Royale“ ins Spiel. In einer Folge gab es eine Art Spencer-Parodie, und so kamen Serienschöpfer Winfried Dobertin und Böhmermann ins Gespräch. Dobertin zeigte dem Fernsehmann die Disco, in dem das ausrangierte Runddorf gelagert war – alles war sehr trostlos und lief Gefahr, verschrottet zu werden.
So entstand die Idee zu diesem Film, zu „Hallo Spencer – Der Film“. Er lief am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages bei zdf neo. Er erzählt im Grunde genau diese traurige Geschichte des Vergessens des Spencer-Universums.

In der stillgelegten Disco „Coconut Cave“ kümmert sich Jakob Sesam (Rainer Bock) um seine Puppen aus dem Spencer-Runddorf. Das Fernsehen ist Geschichte, jetzt tritt er nur noch bei kleinen Feiern auf. Nun aber will Peggy (Victoria Trauttmansdorff), der Besitzerin der Disco, ihn auch noch los werden. An der Stelle soll ein Altersheim gebaut werden. Jakob muss viel Geld auftreiben, um das zu verhindern. Er will einen Film drehen, damit er 10 Millionen Euro reinbekommt. Aber wer will diesen Film drehen und rausbringen?

So schön der Ansatz auch ist, „Hallo Spencer“ zurückzubringen – er ist leider misslungen. Schon allein deshalb weil „Hallo Spencer – Der Film“ eben nicht wirklich ein Hallo-Spencer-Film ist. Vielmehr sind die Puppen zwar Teil der Handlung, sie sind jedoch eher Nebenfiguren. Das ist wirklich schade und eben auch nicht das, was viele Fans vermutlich erwartet haben.
Stattdessen wird die Geschichte erzählt, wie „Hallo Spencer“ wieder bekannt gemacht werden soll.
Die (realen) Schauspieler geben sich alle Mühe, aber dennoch wirkt die Geschichte ziemlich bemüht und oft auch behäbig. Hier und da nimmt der Film auch die aktuelle Medienlandschaft aufs Korn, inklusive Streamer wie Netflix oder auch den NDR, der offenbar diesen Film nicht haben wollte, obwohl das ja Spencers Heimat war.
Das ist stellenweise ganz nett – aber am Ende überhaupt nicht das, was der Titel verspricht.

-> Der Film in der ZDF-Mediathek (bis 12. Dezember 2025)


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