Adriana Popescu: Unsere Zukunft flirrt am Horizont

Adriana Popescu ist die Expertin für Romane, in denen Jugendliche etwas zusammen erleben, Erfahrungen machen, etwas für das Leben lernen. Das beweist sie auch wieder in ihrem Roman „Unsere Zukunft flirrt am Horizont“. Der Romantitel ist das kitschigste, was das Buch zu bieten hat – ansonsten landet hier jeder auf dem Boden der Tatsachen. Immer wieder.

Simon und Lia müssen Sozialstunden in einem Altersheim ableisten. Es ist die Strafe für das, was sie getan und angerichtet haben. Die beiden kennen sich nicht, aber hier müssen sie zusammenarbeiten. Marcin soll sie einführen, er ist schon länger hier.
Sie beäugen sich, und irgendwie sind sich die drei nicht geheuer. Aber sie alle haben auch ihre eigenen Sorgen. Sie haben nicht nur Mist gebaut, sondern sie müssen auch ganz schön viel Mist ertragen.
Erst nach und nach öffnen sich die drei, weil sie merken – sie verbindet etwas, und das ist nicht nur die Arbeit in dem Altersheim.
Marcin, Simon und Lia drängen sich immer mehr gegenseitig in ihr Leben.

Der Autorin gelingt es in diesem Roman wieder, wichtige Themen anzusprechen, die Jugendliche bewegen. Es geht um Prügel zu Hause, um Alkoholprobleme und um ein allgemein schwieriges Verhältnis zu den Eltern. Um richtige und falsche Freunde.
Das sind alles sehr schwergewichtige Themen, aber Adriana Popescu schafft es, diese Sachen so leicht und locker zu erzählen, dass man die Zeilen in sich aufsaugt, weil man wissen will, wie es den dreien weiter ergeht.
Der Roman macht Mut und gibt Hoffnung, dass man immer irgendwie aus einer Sackgasse rauskommen kann.

Adriana Popescu: Unsere Zukunft flirrt am Horizont
cbt, 541 Seiten
8/10


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