Der Papst ist tot. Und im Moment seines Todes beginnt eine Abfolge von Schritten, die dazu führen sollen, einen neuen Papst zu wählen.
Kardinäle aus allen Teilen der Welt kommen nun nach Rom, in die Vatikanstadt. Im Konklave wird der neue Papst gewählt. Einer von ihnen wird es sein.
Vor seinem Tod hat der Papst bestimmt, dass Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) das Konklave leiten soll.
Aber natürlich ist die Wahl nicht völlig offen. Es gibt interne Verhandlungen, und es bestehen auch Gruppen, die sich über ihren Kandidaten schon einig sind.
Kardinal Bellini (Stanley Tucci) gilt als sehr liberal und modern. Er sagt, er will nicht mehr rückschrittlich sein. Kardinal Tedesco (Sergio Castellitto) ist dagegen erzkonservativ. Dann gibt es noch Kardinal Adeyemi (Lucian Msamati) aus Nigeria und Kardinal Trembley (John Lithgow) aus Quebec.
Und dann taucht noch ein Überraschungsmann auf. Kardinal Benitez (Carlos Diehz) ist aus Kabul – und niemand hatte ihn auf dem Plan, der verstorbene Papst allerdings hielt die schützende Hand über ihn.
Die Wahl beginnt und ist völlig offen.
„Konklave“ ist der neue Film von Edward Berger, der mit „Im Westen nichts Neues“ 2022 große Erfolge feierte und viele Preise einheimste.
Diesmal widmet er sich einem Thema, das in unserer Zeit spielt, allerdings gibt es keine Vorlage dafür. Dennoch ist es natürlich spannend, einen (vermeintlichen) Einblick in so eine Wahl zu bekommen, die ja sonst der Öffentlichkeit vollkommen verborgen ist.
Was wir nur ahnen können, ist in diesem Thriller eindrucksvoll dargestellt: Die Papstwahl ist Politik, sie ist mit Verhandlungen verbunden – und mit Intrigen und Enthüllungen.
Das ist extrem fesselnd. Edward Berger gelingt es, die Stimmungen aufzugreifen. Einerseits die Trauer nach dem Papsttod, die Geschäftigkeit vor dem Konklave-Beginn, wenn die Kardinäle eintreffen und einige erst mal auf dem Handy daddeln. Die Verhandlungen und Enthüllungen. Man kann in den Gesichtern der phantastischen Darstellern lesen, was da vielleicht vor sich geht.
Unterstützt wird das von einem spannungsgeladenen, wuchtigen Soundtrack, der unter die Haut geht.
Das alles macht „Konklave“ zu einem Filmerlebnis.
Konklave
USA 2024, Regie: Edward Berger
Leonine, 120 Minuten, ab 6
9/10
Schreibe einen Kommentar