Hart an der Grenze – Geschichten aus Zittau

MI 21.08.2024 | 19.15 Uhr | zdf info

Vor den Landtagswahlen im Osten, sind Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Blickpunkt der Berichterstattung. Das ist einerseits gut, weil dadurch Gegenden beleuchtet werden, über die sonst kaum etwas erzählt wird. Andererseits ist es nicht gut, dass es offenbar nur vor oder nach bestimmten Ereignissen passiert.

Bei zdf info lief am Mittwochabend eine 5-teilige Doku (am Stück) über die Menschen in Zittau. Die Stadt liegt im äußersten Südosten Sachsens im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. Es gibt Menschen, die sagen: am Arsch der Welt. Dabei ist das aber nur so, wenn man Deutschland allein betrachtet (was Deutsche ja gern machen).

In „Hart an der Grenze – Geschichten aus Zittau“ lässt zdf info die Leute in der Stadt zu Wort kommen. Sie erzählen einfach, was sie bewegt, warum es sie bewegt und wie sie die Dinge sehen.
Das Ganze einordnen müssen wir Zuschauer schon selbst.

Da ist einerseits die Studentin, die es schätzt, was sie alles in Zittau lernen und erleben kann. Die Familie, die es gut findet, schnell mal nach Tschechien zu fahren, um essen zu gehen (was nicht natürlich bedeutet, dass sie wenigstens ein paar Brocken Tschechisch können, aber die Leute im Restaurant können ein bisschen Deutsch).Die Leute in der Kleingartensiedlung, die über die AfD reden. Die AfD, die in Sachsen sehr präsent ist.

Wer die Doku sieht, wird merken, dass man es sich ganz schön einfach macht, wenn man sagt, dass AfD-Wähler zu einem großen teil Protestwähler seien. Nein, die meisten tun das aus Überzeugung. Und sie lassen sich da auch nicht mehr umstimmen. Das Argument, dass es sich um eine gesichert rechtsextreme Partei handele, zählt dort nicht.

So interessant dieser Einblick in den Zittauer Alltag auch ist, so bedrückend ist diese Doku auch.

-> Die Dokureihe in der ZDF-Mediathek (bis 21. August 2029)


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