Die Hopner-Zwillinge: Sie waren „Zwei in Shanghai“, dann „Zwei um die Welt“, und das ohne Geld – jetzt reisen sie auf einem Boot von Berlin nach Athen.
Allerdings sind sie nicht mehr zu zweit. Paul hat seine Freundin Anna dabei, und eine kleine Tochter haben sie auch schon. Hansen ist mit seinem Hund Ronny an Bord.
Sie haben sich wieder viel vorgenommen. Auf dem Schiff „Ulla“ wollen sie in Berlin losfahren, zum Rhein, zum Main, zur Donau, über Budapest und Belgrad zum Schwarzen Meer, nach Istanbul und weiter nach Griechenland. Sie werden weit mehr als ein Jahr unterwegs sein. Und das möglichst CO2-neutral. Sie haben eine Solaranlage gebaut, einen batteriebetrieben Motor, zur Not aber auch einen Dieselmotor. Unterwegs wollen sie Kurse geben und Menschen treffen.
Aber es kommt alles ein bisschen anders. Oder auch: sehr anders. Drei Erwachsene, ein Kind, ein Hund – das kann auch Dauer nicht gut gehen. Es kommt zum Krach, nie haben sich auch die Zwillinge so sehr zerstritten.
„Alle an Bord?“ ist die Frage, die sich in diesem Buch immer wieder stellt. Hier geht es nicht nur um das nachhaltige Reisen, um Zukunftstechnologien, um eine schnöde Schiffstour durch Europa. Es geht in diesem Buch auch um Familie, um Zukunftsängste, um Freundschaft, ach und besonders um die mentale Gesundheit.
Es sollte vermutlich versucht werden, mehr Spannung aufzubauen, in dem mehrere Zeitebenen eingebaut werden. Manchmal ist das aber ein wenig verwirrend. Und wenn nicht verwirrend, dann doch nervenzehrend, weil nach einem Cliffhanger plötzlich in der Zeit zurückgegriffen wird.
Es ist die dritte medial begleitete Reise der Hoepners – da freut man sich doch auf künftige Projekte oder andere Familiengeschichten.
Hansen & Paul Hoepner / Anna König: Alle an Bord?
Goldmann, 413 Seiten
8/10
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