Besondere Kunst in Schwante – Familie und Nachbarn sammeln – Arbeit mit Geduld und Kleber
MAZ Oberhavel, 22.7.2024
Schwante.
Wie viele kleine Kümmerling-Flaschen braucht man eigentlich, um daraus auf dem Tisch einen Kreis legen zu können? Mit dieser Frage fing alles an. Und mit Bildern im Internet. Sigrid Horn aus Schwante ging am Ende über die Frage hinaus – sie baute aus den Flaschen eine ganze Gartenlampe. Dafür brauchte sie allerdings eine ganze Menge solcher Fläschchen.
„Meine Frau bastelt sonst viel mit Papier“, erzählt ihr Mann Klaus. Da hat sie neulich mal wieder nach neuen Ideen im Internet gestöbert. „Dabei bin ich auf diese Kümmerlingssache gestoßen. Da hat einer eine Pyramide und einen Korb gebaut“, erinnert sich Sigrid Horn. „Ich dachte dann, eine Lampe wäre doch auch nicht schlecht.“ Und dann begann das große Sammeln der Mini-Flaschen. „Das war voriges Jahr schon.“ Sigrid Horn selbst trinkt den Schnaps nicht mal. „Und ich vielleicht einen pro Woche“, sagt ihr Mann. So sammelte das ganze Umfeld der Horns Kümmerlinge: die Tochter, der Schwiegersohn, auch die Nachbarschaft. Dabei sei vorher noch völlig unklar gewesen, wie viele Flaschen eigentlich gebraucht werden. „Wichtig ist auch ein guter Kleber“, so die 75-Jährige. Sie verwendete Montagekleber für Glas, Spiegel und Metall. Auf dem kleinen Drehtisch in der Veranda begann sie dann zu bauen. „Jeden Tag eine Reihe, dass der Kleber trocknen kann.“
Die Frage, wie viele Flaschen für einen Kreis benötigt werden, wurde auch beantwortet: 55. Sie begann also mit der Mitte der Kugel, arbeitete sich dann nach oben und später nach unten vor. Auch für die zweite Reihe brauchte sie 55 Flaschen, für die dritte 53, die vierte 51 – und so weiter. Am Ende waren 920 Kümmerling-Flaschen im Spiel, um die geschlossene Kugel hinzubekommen. Wirklich etwas schiefgegangen ist beim Bau nichts. „Einmal ist mir eine Flasche abgestürzt, aber nichts, was dramatisch war“, so Sigrid Horn.
Ein Nachbar spendete eine Glühbirne und eine Fassung. Ihr Mann Klaus nahm ein Blumengefäß und goss es mit Beton aus. „Immerhin wiegt die Lampe mehr als 40 Kilogramm.“
Jetzt haben Horns eine ganz besondere Lampe, die im Dunkeln auch ein bisschen Licht spendet. Freude und ein bisschen stolz schwingt beim Anblick des schweren Flaschenkunstwerkes durchaus mit. „Mir macht das eben Spaß“, sagt Sigrid Horn mit einem Lächeln. Es gibt wohl schon Nachbarn, die fragen, ob sie auch so eine Lampe haben können.
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