Der Buchhändler Jean Perdu war lange mit einem Bücherschiff unterwegs. Doch dann hatte er – der Liebe wegen – die „Pharmacie Littéraire“ verlassen, die „literarische Apotheke“.
Aber dann wird er zurückgelockt – wegen der letzten Bitte des Schriftstellers José Saramago, die in einer Zeitkapsel aufbewahrt worden war.
Allein ist er aber nicht, als er auf das Schiff zurückkehrt. Mit dabei ist Max Jordan, der gerade erst erfahren hat, dass seine Freundin ein Kind erwartet. So reisen sie gemeinsam durch Frankreichs Kanäle.
Auf dem Schiff sind immer noch viele Bücher, die Perdu unter die Leute bringen will. Aber es geht ihm auch darum, auf dem Schiff Menschen zusammenzubringen, die seine Liebe zu Büchern teilen.
Und so kommt es: Menschen begegnen sich, neue Freundschaften werden geknüpft,
„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ erzählt von Menschen und ihren Leidenschaften. Von Freuden und Klippen, die das Leben bringt. Und natürlich von Büchern.
Nina George hat die Fortsetzung von „Das Lavendelzimmer“ geschrieben, den Roman muss man aber nicht gelesen haben, um sich hier reinzufinden.
Wobei das mit dem Reinfinden hier so eine Sache ist: Es dauert ein bisschen, bis sich dieses Buch öffnet. Relativ lange fragt man sich, ob dieser Roman überhaupt eine handfeste Story hat.
Das ändert sich erst, wenn Jean und Max unterwegs sind. Wenn man liest, wie das Schiff in Frankreich unterwegs ist. An verschiedenen Orten ankommt. Wie sich Max und Jean um das Schiff und die Bücher kümmern. Wie immer wieder neue Leute an Bord kommen.
Die herzliche Art und Weise macht dann irgendwann tatsächlich Spaß zu lesen. Man freut sich mit den Menschen, ist ganz bei ihnen.
Eine schöne Idee: In fast allen Kapiteln gibt es einen Anhang mit Teilen aus der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“. Darin geht es um Arten des Lesens, Lieblingsbücher und Bücher als Lebensbegleiter, aber auch um Freundschaften zu Menschen und Tieren. So gibt einem das Buch ganz nebenbei auch noch wichtige Lebensweisheiten mit.
Nina George: Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
Knaur, 379 Seiten
7/10
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