DO 08.02.2024 | 22.00 Uhr | NDR
Das Experiment „Ich will zum ESC!“ ist gescheitert. Neben den acht Teilnehmenden am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2024 sollte die Nummer 9 über eine spezielle Castingshow gefunden werden. Fünf Folgen lang suchten im Ersten Rea Garvey und Conchita vier Talente. Am Donnerstagabend lief live im NDR das Finale.
Und es war von vorn bis hinten ein Desaster.
Dafür, dass eine der vier Finalisten wegen Krankheit nicht antreten konnte, konnte niemand was. Dass zwei der drei Verbliebenen nicht wirklich gut singen konnten, aber schon.
Die Show fand in einem Berliner Club statt, die Leute vor Ort waren aufgekratzt bis zum Gehtnichtmehr. Die Leute vom Ton muss das überfordert haben, denn das Gesangsmikro klang auf merkwürdige Art hallig.
Leider traf aber Anne Im kaum einen Ton. Der Gesang war alles andere als gut. Ebenso von Floryan, der noch dazu ein wahnsinnig grottiges Englisch drauf hat. Am besten war noch Luca M. Wefes, der einen deutsch-italienischen Song im Gepäck hatte.
Die Jury fand alles großartig. Der Gesang top, die Performance top – so richtig was zu sagen hatte keiner. Alle wurden mit Lob überschüttet, und alle hatten den ESC an sich eigentlich schon gewonnen.
Aber wenn eine Jury so dermaßen mit Plattitüden arbeitet, dann ist es einfach nur öde. Vor allem dann, wenn man es zu Hause besser gehört hat – und es einfach nicht gut war.
Wenn das die drei Künstler sind, die das Casting gewonnen haben, dann ist das auch für Rea und Conchita eine peinliche Leistung.
Und dann hat nicht mal der beste Künstler des Abends gewonnen. Floryan hat die sogenannte Wildcard bekommen, er darf beim „Deutschen Finale“ auftreten. Wie es dazu kam, dass er mit diesem Gesang und diesem mauen Song gewonnen hat, ist mir schleierhaft.
„Ich will zum ESC!“ hat sich leider überhaupt nicht für eine Fortsetzung empfohlen. Auch wenn alles billig wirkte, soll die Sause relativ teuer gewesen sein. Lieber NDR, dann veranstaltet lieber ein richtiges Halbfinale. Diesen Quatsch aber könnt ihr sein lassen.
-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 8. Februar 2025)
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