Der Killer

Und dann sitzt er wieder da. Beobachtet das Haus gegenüber. Was sich dort so tut. Wie Vorbereitungen getroffen werden. Der Profikiller (Michael Fassbender) liegt auf der Dauer. Und dann kommt die Zielperson. Im Haus gegenüber herrscht Aktivität. Der Mann läuft hin und her. Der Killer zielt. Zielt. Und dann Unruhe. Schuss. Verfehlt.
So präzise der Killer auch ist – hier macht er einen Fehler. Obwohl er von sich selbst sagt, er mache keine Fehler.
Er flüchtet in die Dominikanische Republik. Sein Job ist schief gegangen, und irgendwie bringt den Killer das vollkommen aus der Bahn.
Und mehr noch: Man ist hinter ihm her. Er muss nun also die töten, die ihn töten wollen.

Aber wer jetzt denkt, dass da jetzt ein bisschen Tempo in die Geschichte kommt, der irrt gewaltig.
Denn „Der Killer“ ist kein Ballerfilm, kein Actionreißer – nein, „Der Killer“ ist Kunst. David Fincher macht Kunst. Er beobachtet genau, was der Killer macht. Wie er es macht. Wie er unterwegs ist. Und vor allem lässt der den Killer seine Gedanken referieren.
Hauptdarsteller Michael Fassbender – der wirklich in so ziemlich jeder Szene hochgradig präsent ist – macht das sehr gut. Aber leider nicht in einem sehr guten Film.
„Der Killer“ zieht sich wahnsinnig dahin. Er baut anfangs tatsächlich eine gewisse Spannung auf – auch weil es irgendwie interessant erscheint, wie ruhig der Film ist. Dass der Film die Spannung aus der Ruhe bezieht.
Nur leider verlässt der Film die Ruhezone nicht. Er nimmt nie Fahrt auf, ist auf eine anstrengende Weise lethargisch, als ob eine Ruhe vor dem Sturm herrsche, und der Sturm dann nicht ausbricht.
Was anfangs spannend wirkt, ist leider zunehmend öde.

-> Trailer auf Youtube

Der Killer
USA 2023, Regie: David Fincher
24 Bilder, 119 Minuten, ab 16
2/10


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