Rückkehr in die Heimat. Dort, wo er aufgewachsen ist. Aber so richtig kann sich Stéphane Belcourt (Guillaume De Tonquédec) darüber nicht freuen. Er spürt eine gewisse Anspannung.
Der Roman-Autor ist Schirmherr für die Feier zum 200. Jubiläum einer berühmten Cognac-Marke, die in dem Ort hergestellt wird.
Er trifft dort diverse Menschen. Einer von ihnen ist Lucas (Victor Belmondo). Es stellt sich raus, dass Lucas großer Fan von Stéphanes Romanen ist. Aber bald findet Stéphane raus, welche Verbindung es außerdem zwischen ihm und Lucas gibt: Lucas ist der Sohn seiner großen Jugendliebe.
Diese Erkenntnis trifft ihn wie ein Schlag, denn sie sorgt dafür, dass viele Erinnerungen an seine Jugendzeit wach werden. An seine erste große Liebe – an die schöne Zeit, aber auch an die Geheimniskrämerei und das plötzliche Verschwinden. Was ist damals bloß passiert? Kann Lucas ihm helfen, diese Frage zu lösen?
„Hör auf zu lügen“ heißt der Film von Olivier Peyon – nach dem Roman von Philippe Besson. Wir sehen Stéphane dabei zu, wie er mehr und mehr leidet. Als ihm klar ist, wer Lucas ist, scheint seine Welt vollkommen aus den Fugen zu geraten – und Lucas ist zunächst irritiert, weil er nicht weiß, was mit dem Autor los ist. So scheint es jedenfalls. Stéphane hadert, und die Zuschauer sehen in Rückblicken, was in seiner Jugendzeit – er war 17 – geschehen ist. Das plötzliche Aus dieser Liebe hat Stéphane nie verwunden.
Es ist ergreifend, zu beobachten, wie es in Stéphane arbeitet. Ebenso ergreifend sind aber auch die Rückblenden in die Vergangenheit.
Für den Film wurde die Handlung ein wenig geändert. Das aber ist ziemlich gelungen. Guillaume De Tonquédec – in Frankreich ein sehr bekannter Schauspieler – gelingt es, die Zerbrechlichkeit des Mannes darzustellen, das gilt auch für die beiden jugendlichen Darsteller. Bemerkenswert ist auch der Auftritt von Victor Belmondo – Enkel des großen Jean-Paul.
Hör auf zu lügen
Frankreich 2022, Regie: Olivier Peyon
24 Bilder, 99 Minuten, ab 12
8/10
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