Finja Lundqvist: Mottenherz

Wolf ist einsam. Schon seit der Grundschule war er irgendwie ein Außenseiter. Er hatte nie wirklich Freunde, war stattdessen immer allein. Immerhin hat er inzwischen eine Freundin. Aber die ganz großen Emotionen bleiben bei Mathilda aus. Nun ist er auf der Uni – und dass sich an seinem Alleinsein-Problem nichts ändert, ist seine größte Angst. Er ist jetzt 19.
Aber dann ändert sich doch alles. Er lernt mit Flanna endlich so was wie eine gute Freundin kennen. Und ist da noch Nadim. Sie lernen sich kennen, Nadim nimmt Wolf mit auf endlose Autofahrten.
Die Einsamkeit verschwindet, und Wolf ist glücklich, endlich einen Freund gefunden zu haben. Aber irgendwie scheint das noch nicht alles gewesen zu sein…

Finja Lundqvist schreibt in ihrem Roman „Mottenherz“ über eine tiefgreifende Freundschaft. Wolf und Nadim verbringen gute Zeiten, aber die Frage ist, ob da noch mehr geht.
Aber das Problem dabei ist: Beide wollen das nicht ansprechen. Aus Angst, die eigentliche Freundschaft zu gefährden, eiern sie umeinander rum. Und zwar so sehr, dass man als Leser schon manchmal genervt mit den Augen rollt, weil die beiden es sich wirklich unfassbar und unnötig schwer machen. Andererseits wird die Angst am Ende doch noch ganz gut erklärt, wenn Wolf über seine Vergangenheit erzählt. Unklar ist dabei wiederum, wie es sich erklärt, dass er dennoch eine Freundin hatte und so ja eigentlich grundsätzlich nicht einsam war.
Auch wenn das ewige Hin und Her ein bisschen anstrengend ist, ist der Roman vom Stil her dennoch gut geschrieben, die Atmosphäre wird immer sehr gut rübergebracht.

Finja Lundqvist: Mottenherz
Books on Demand, 272 Seiten
6/10


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