Patricia Eckermann / Stefan Müller: Wir vom Neptunplatz – Ein Vorabendroman

Vorabendserien haben ja oft nicht den allerbesten Ruf. Ein bisschen billig, oft klischeehaft oder oberflächlich.
Insofern ist das eigentlich gar nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal, wenn man einen Roman als „Vorabendroman“ bezeichnet.
Andererseits: Dieser Vorabendroman bedient alle Klischees vortrefflich.

Rund um den Neptunplatz in Köln leben Rudi, Lale, Lucky, Mark und ihre Freunde. Es geht um eine WG-Suche, um das Betreiben einer Bar, und Lucky muss eine Fernsehproduktion betreuen.

Es ist wirklich ein Jammer. „Wir vom Neptunplatz“ ist wahnsinnig oberflächlich. Der Roman kratzt überall nur an der Oberfläche, geht nirgendwo in die Tiefe. Die Handlungen sind banal und allermeistens schlicht extrem langweilig. Spannung kommt nie auf.
Zudem wurde inhaltlich schlampig gearbeitet. Das Buch beginnt „fünf Tage vor Silvester“. Was der 2. Weihnachtsfeiertag wäre, was aber irgendwie ignoriert wird. Der Rest spielt „zwischen den Jahren“, aber auch das spielt keine Rolle. In einer Szene kommen gar Studenten von der Uni. Bestimmt nicht Ende Dezember. Später wird von einem Filmdreh erzählt – aber relativ sicher pausieren solche Produktionen über die Weihnachtszeit.
Somit kommt beim Lesen null Stimmung auf, auch weil man die Leute im Roman eigentlich nicht wirklich kennenlernt.
Nicht ohne Grund wurde der Roman nie fortgesetzt, obwohl das am Ende angekündigt wird.

Patricia Eckermann / Stefan Müller: Wir vom Neptunplatz – Ein Vorabendroman
Carlsen, 207 Seiten
1/10


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