Dirk Stermann: Maksym

Dirk Stermann schreibt über Dirk Stermann. Und seine Frau. Und seinen Sohn. Und über seine Show und seine Auftritte. Ob das allerdings alles real ist, weiß man nicht. Das heißt, es ist natürlich nicht real, sondern ausgedacht, wie Dirk Stermann in seinem Nachwort schreibt. Fiktion und Wahrheit verschwimmen jedenfalls in diesem Roman vollkommen.
Und, das kann man schon mal sagen: Das macht Spaß!

Dicke Luft im Hause Stermann: Dirks Frau Nina will für einige Monate beruflich nach New York, und Dirk ist ratlos. Schließlich hat er auch viele Auftritte, und um seinen kleinen Sohn Hermann will er sich auch kümmern.
Also studieren Nina, Dirk und auch der vierjährige Hermann die Fotos und Lebensläufe der Frauen, die sich um die Stelle des Au-pairs bewerben – ein Kindermädchen soll her. Aber auch ein Mann hat sich beworben: Maksym aus der Ukraine. Der Typ sieht zwar irgendwie wie Unterwelt aus, aber er steht trotzdem hoch im Kurs von Nina.
Maksym kommt, und Hermann ist begeistert, was er alles mit ihm anstellt. Gleichzeitig gerät Dirks Leben scheinbar außer Kontrolle.

Dirk Stermann stammt aus Duisburg, aber er lebt schon seit 1987 in Österreich – dort ist er längst einer der bekanntesten Moderatoren, im ORF moderiert er mit Christoph Grissemann „Willkommen Österreich“.
Sein Roman „Maksym“ wirkt, als würde Stermann auf einer Bühne stehen und in einem Stand-Up-Programm aus seinem Leben erzählen. Die Geschichte ist episodenhaft, Stermann springt von einer Geschichte zur nächsten. Und selbst wenn es scheint, als wäre sein Roman eine Ansammlung solcher Anekdoten, gibt es doch einen klaren roten Faden.
Und da fällt sehr schnell auf, was für ein wahnsinnig guter Erzähler Dirk Stermann ist. Mal lakonisch, mal melancholisch, oft mit einem leisen Humor und stellenweise auch sehr witzig.
Wirklich toll sind die Momente, wenn Vater und Sohn unterwegs sind. Ein liebender Vater, der sichtlich stolz auf seinen Sohn ist – aber manchmal auch genervt. Und eben Hermann, der einen ganz speziellen kindlichen Blick auf die Welt hat.
Stermann erzählt von merkwürdigen Begegnungen, seltsamen Auftritten, Bahn- und Flugreisen. Und auch wenn dieser Roman-Stermann fiktiv ist – einiges könnte sich wirklich so zugetragen haben. Oder auch nicht. Wie auch immer: toller Roman!

Dirk Stermann: Maksym
Rowohlt Hundert Augen, 319 Seiten
9/10


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Kommentare

2 Antworten zu „Dirk Stermann: Maksym“

  1. ThomasS

    Der Kleine heißt Herrman Stermann … in echt jetzt?!?
    Wie kann jemand seinem Kind das antun …

  2. RT

    Tja. Ob das in echt auch so ist, weiß ich nicht. Im Buch wird aber auch diese Frage kurz thematisiert.

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