(1) -> 3.7.2023
Nicht mehr Fake, sondern absolut echt: Luc und Oliver haben sich zusammengerauft, nach dem ganzen Hin und Her in Band 1 sind die beiden nun ein Paar.
Und damit auch der Alltag und die immer wieder auf sie zukommenden Besonderheiten.
So wollen viele Leute um sie herum plötzlich heiraten. Lucs Bürokollege heiratet seine Frau, und es wird eine ziemlich dekadente Feier. Lucs Ex heiratet ebenfalls, und es wird eine ziemlich queere Feier. Lucs beste Freundin heiratet ebenfalls, und es wird eine ziemlich außergewöhnliche Feier – und, ach ja: Luc hat Oliver aus Versehen auch einen Antrag gemacht…
Scheinbar war der Erfolg von Alexis Halls Buch „Boyfriend Material“ zu groß, dass sich der Autor an eine Fortsetzung gesetzt hat. Hatte aber das Debüt noch ein klares Ziel, worin es gehen könnte, fehlt das über weite Strecken in „Forever Material“.
Der Roman wirkt an vielen Stellen wie eine Soap, die so Tag für Tag vor sich hin plätschert. Handlungen und Dialoge, in denen eigentlich nicht viel Inhaltliches passiert, ziehen sich teilweise seitenweise durch den Roman. Es reicht nicht, zwei Protagonisten zu haben, ohne zu wissen, wo genau es mit ihnen hingehen soll.
Das heißt, eigentlich scheint das der Autor durchaus zu wissen: Aber dafür ist die ganze Sache viel zu ausgewalzt. Immerhin handelt es sich hier um 500 Seiten, und die Handlung ließe sich im Grunde auf 250 erzählen.
Dass der Autor es kann, zeigt sich, wenn es wirklich zur Sache geht: Wenn nämlich Oliver und Luc ihre Ansichten über ihre Lebensweisen darlegen und diskutieren – und das ein wirklich tiefgründiges Gespräch ist, das man gern auch seitenlang liest. Davon gibt es in dieser Fortsetzung aber zu wenig.
Alexis Hall: Forever Material
Lyx, 500 Seiten
5/10
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