Es ist zwölf Jahre her, dass sich Jasper und Samuel das letzte Mal gesehen haben. Und es war kein schöner Abschied.
Die beiden waren als Kinder und später als Jugendliche enge Freunde. Das Besondere für Samuel: Jasper nahm ihn immer so, wie er war.
Acht weitere Jahre zuvor hatte ihm Natalie gesagt, dass sie nicht Natalie sei – sondern: „Ich bin Samuel.“ Samuel ist ein Transmann.
Als sie sich vor zwölf Jahren das letzte Mal gesehen haben, Jasper hat die Sommerferien bei Sams Familie verbracht, wurde ihm klar, dass er sich verliebt hat. Und im Nachhinein war klar: Auch Samuel hat sich verliebt.
Und jetzt also das Wiedersehen – und Jasper ist entsetzt, wie sich Samuel verändert hat. Er ist zynisch, er ist kalt, er ist unnahbar. Was ist mit Sam passiert?

„Samuel – einfach richtig“ – so heißt der Roman von Hanni Fux, der ein Thema umreißt, über das relativ wenig geschrieben wird. Wie fühlt sich Samuel, der Transmann? Was geht in ihm vor, was ist ihm wichtig, und wohin soll seine Reise gehen?
Es ist sehr spannend zu lesen, wie sich Jasper und Samuel wieder annähern, wie Jasper und nach und nach erfährt, was in Samuel vorgeht. Es gibt sehr tiefgründige Dialoge in diesem Roman, die unter die Haut gehen. Denn die beiden müssen sich den Dingen des Lebens stellen, jeder auf seine eigene Weise. Und als Leser kann dieses Buch ebenfalls sehr lehrreich sein.

Hanni Fux: Samuel – einfach richtig
Main Verlag, 157 Seiten
8/10