Adib Khorram: Darius der Große fühlt sich klein

In der Schule hat es Darius nicht leicht. Ständig wird er gehänselt. Sein Rucksack wird kaputtgemacht, sein Fahrrad demoliert. Er hat nicht ganz das Idealgewicht – und er ist depressiv. Er ist halt nicht so wie die anderen.
Seine Großeltern hat er noch nie gesehen – jedenfalls nicht so richtig, sondern nur per Videochat. Sie leben im Iran.
Richtig viel weiß er nicht über da Leben und die Bräuche in Persien, nun aber steht seine erste Reise in den Iran an, gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester.
Er hadert mir sich und den Umständen. Plötzlich ist seine Schwester bei den Star-Trek-Abenden mit seinem Vater dabei, und überhaupt glaubt er, dass die Beziehung zu seinem Vater eher mau ist.
Im Iran lernt er Sohrab kennen. Zum ersten Mal hat Darius jemanden, mit dem er über alles reden kann – einen besten Freund.

Darius auf dem Weg zum Ich – so könnte der Roman von Adib Khorram auch heißen. Aber der Titel „Darius der Große fühlt sich klein“ passt ebenfalls. Denn erzählt wird die Geschichte eines Jugendlichen, der nicht besonders viel Selbstwertgefühl hat. Immer sieht er die Fehler bei sich, sucht die Unzulänglichkeiten nicht bei den anderen.
Als er im Iran seine mütterlicherseits familiären Wurzeln kennenlernt, entdeckt Darius auch ganz neue Seiten an sich. Und besonders hilft ihm dabei die Freundschaft zu Sohrab. Am Ende sieht der junge Mann sich und seine Familie in neuem Licht.
Es ist eine zunehmend fesselnde Geschichte. Nicht nur, weil man als Leser gemeinsam mit Darius in die fremde, persische Welt eintaucht. Adib Khorram beschreibt die Stadt sehr anschaulich, aber auch die Bräuche in der Familie. Ein wichtiges Thema sind Depressionen in dieser Geschichte. Darius muss damit umgehen – und er erfährt in dem Zusammenhang auch, was sein Vater schon alles durchgemacht hat.
Eine gelungene Geschichte über das Erwachsenwerden.

Adib Khorram: Darius der Große fühlt sich klein
Lago, 351 Seiten
9/10


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