Wenn Gregor Gysi ans Rednerpult des Bundestages geht, dann wird es oft interessant. Denn der Linke-Politiker hält oft – abseits aller Parteiengrenzen – hörenswerte Reden. Nicht umsonst schätzen ihn viele Menschen dafür, auch wenn viele Menschen ebenfalls sagen, er sei in der falschen Partei.
Lesenswert war auch seine Biografie und sein Gespräch mit dem Satiriker und Europapolitiker Martin Sonneborn.
Zuletzt hat er ein Buch über Politikerreden herausgebracht. Was genau sein Thema ist, möchte man sagen.
In „Was Politiker nicht sagen … weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht“ berichtet Gregor Gysi vom Reden.
Es geht um die komplizierte Sprache, die oft in der Politik angewandt wird, um schriftliche Erörterungen, die oft ebenso kompliziert sind, um sogenannte Sonntagsreden, um die Sprüche auf Wahlplakaten.
Leider erzählt Gregor Gysi in seinem Buch aber auch so gut wie nichts Neues. Und es ist um Grunde auch nicht das, was der Titel verspricht. Wer den Titel liest, könnte erwarten, dass Gysi verschiedene Redepassagen zitiert und sie auseinandernimmt und erklärt. Da geschieht aber nur sehr selten.
Stattdessen erzählt er über verschiedene Arten der Kommunikation von Politikern – und erzählt teilweise Anekdoten, die er auch schon zigmal zum Besten gegeben hat.
Nett, aber irgendwie absolut nicht aufregend.
Gregor Gysi: Was Politiker nicht sagen … weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht
Econ, 271 Seiten
4/10
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