Serhij Zhadan: Internat

Irgendwo in der Ukraine. Der Ort ist unter Beschuss geraten. Es ist Krieg. Der junge Lehrer Pascha beschließt, seinen Neffen aus der Schule nach Hause zu holen.
Doch der Weg dorthin gestaltet sich schwierig. Das zivile Leben ist zusammengebrochen. In der Ferne hört man die Schüsse und Explosionen – die Kampfhandlungen rücken näher.
Doch auf dem Rückweg ist der Krieg noch ein Stück näher gerückt, und Pascha und sein Neffe geraten in ernsthafte Gefahr. Minen explodieren, man hört Schüsse, paramilitärische Gruppen sind unterwegs und auch herrenlose, gefährliche Hunde.

Der Roman „Internat“ des ukrainischen Autors Serhij Zhadan ist in Deutschland erstmals 2018 erschienen. Mit dem Beginn des russischen Angriffs, des Ukraine-Krieges, wurde es Anfang 2023 noch mal neu als Taschenbuch aufgelegt.
Als Leser taucht man ein in diesen Krieg. In einen Ort, in dem einerseits gespenstische Stille herrscht, aber andererseits sich die Kampfhandlungen nähern. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der sich zur Schule durchkämpft und auf dem Rückweg mit seinem 13-jährigen Neffen unterwegs ist. Sie haben Angst, sie haben Mut, sie sind entschlossen und immer wieder erschöpft.
Aus literarischer Sicht ist an vielen Stellen entweder die Übersetzung ein bisschen holprig geraten oder das Original weist diese sprachlichen Holprigkeiten auf. Auch muss man sagen, dass gerade in der ersten Hälfte noch nicht die ganz große Spannung aufkommt, weil man die Personen in diesem Roman nicht so richtig kennenlernt und mit (noch) nicht mit ihnen mitfiebert.
So oder so ist aber dieser Roman aber in diesen Zeiten sehr wichtig. Man kann zumindest ein bisschen erahnen, wie sich das Leben in der Ukraine momentan anfühlen könnte.

Serhij Zhadan: Internat
Suhrkamp Taschenbuch, 301 Seiten
6/10


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