FR 19.05.2023 | 22.00 Uhr | radiobremen tv

Selten hat man den Musiker Nico Santos so rumstammeln hören. Als es am Freitag in der radiobremen-Talkshow „3 nach 9“ um Lena und um den Eurovision Song Contest ging, kam Santos erstaunlich heftig ins Schwimmen.

Denn die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann mischte sich in das Gespräch ein und wollte wissen, warum denn Nico Santos nicht beim ESC mitmachte. Es handele sich um eine nationale Aufgabe. Er meinte daraufhin nach kurzem Überlegen, dass man da nur verlieren könne.
Für Strack-Zimmermann eine Steilvorlage: „Das ist das Problem. Dass, die was können, sich nicht trauen. Und in anderen Ländern geben die richtig Gummi.“
Für Santos ein unangenehmer Augenblick, weil er nicht so richtig wusste, was er sagen soll. Er lachte da Thema weg.

Dabei ist Nico Santos Reaktion nichts anderes als eine Bankrotterklärung – und sie steht exemplarisch für die deutsche Musikindustrie.
Es liegt nicht nur am NDR, dass beim ESC seitens Deutschland so viel schief geht. Wenn Nico Santos schlicht und einfach nur Schiss hat, beim ESC schlecht abzuschneiden, dann ist das ziemlich ärmlich: Denn was bedeutet das? Hat er es nicht drauf, einen guten Song für den ESC zu schreiben? Hat er keine Lust, sich so einer Aufgabe zu stellen? Will er nicht dazu beitragen, den ESC in Deutschland endlich höher zu heben?

Er erwähnte den Free ESC von Stefan Raab, bei dem er gewonnen hat. Was aber auch am Promi-Bonus lag – und den hat er beim richtigen ESC international nicht.

Die deutschen Musikschaffenden sollten endlich mal den Arsch in der Hose haben und sich was trauen. Mit 08/15-Billo-Chartmucke wird das natürlich nichts.

-> Das Gespräch bei 3nach9 auf Youtube