SA 29.04.2023 | 12.00 Uhr | 3sat
Es gibt Filme, die nicht besonders gut altern. Nicht so „Drei Männer im Schnee“ aus dem Jahr 1955. Den kann man sich auch heute noch ansehen, und man bekommt einfach gute Laune. Erfreulich zeitlos. Am Sonnabendmittag lief er mal wieder bei 3sat.
Der Millionär Schlüter beteiligt sich an einem Gewinnspiel seines eigenen Unternehmens – und gewinnt den 2. Preis. Er bekommt einen Aufenthalt in einem Hotel in den Alpen. Er verkleidet sich als armer Schlucker, nimmt aber seinen Diener Johann mit. Unterdessen verständigt seine Tochter das Hotel – man solle doch ihren angesehenen Vater gut behandeln. Sie kommt aber nicht mehr dazu, seinen Namen zu nennen.
Und so denkt man im Hotel, dass der arbeitslose Werbefachmann Dr. Fritz Hagedorn der reiche Schnösel ist, den sie umsorgen sollen. Hagedorn ist es peinlich, aber er genießt es auch. Und Schlüter beobachtet das Treiben amüsiert – und freundet sich mit Hagedorn an.
Der fast 70 Jahre alte Film entstand nach einem Drehbuch von Erich Kästner – nur wenige Jahre nach dem Krieg.
Es ist eine Verwechslungskomödie, die einfach sehr viel Spaß macht. Die Gags funktionieren immer noch. Vor allem ist er gut gespielt. Der junge Claus Biederstaedt spielt Dr. Fritz Hagedorn. Das macht er so locker, sympathisch und auf den Punkt, dass es auch heute noch erstaunlich modern wirkt.
Interessant ist auch, dass die Effekte schon recht annehmbar waren. In einer früheren Version aus den späten 30ern sieht man noch bei einer Bergab-Skifahrt, dass die Schauspieler vor einer Leinwand stehen – das ist 20 Jahre später schon besser umgesetzt worden.
„Drei Männer im Schnee“ wirkt nur selten bieder, und nicht nur das macht ihn auch für heutige Generationen noch sehenswert.
-> Der Film in der 3sat-Mediathek (bis 5. Mai 2023)
-> Besprechung in „Funk & Zapper“
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