Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi

DI 21.03.2023 | 20.15 Uhr | RTL

Als sich Angela Merkel aus der Politik zurückgezogen hat, da fragten sich ja viele, was sie denn jetzt mit ihrer Zeit anfängt.
Jetzt wissen wir es: Sie latscht in einem ihrer typischen Blazer mit Mann und Hund durch den uckermärkischen Wald und pinkelt hinter den Baum. Was sollte sie auch anderes tun?

Zu sehen war das am Dienstagabend bei RTL. Dort lief zur besten Sendezeit „Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi“. Und war schon die Buchvorlage von David Safier enttäuschend lahm und trutschig – hat man sich für den Film erst gar keine Mühe gegeben, es besser zu machen.

Angela Merkel und ihr Mann leben ein nicht sehr aufregendes Leben in der Uckermark. Sie lassen sich auf einer Party sehen, um sich bei den Leuten ein bisschen persönlicher bekannt zu machen. In der Kleinstadt muss man sich ja mal sehen lassen. Als aber Freiherr von Baugenwitz vergiftet aufgefunden wird, da wittert Merkel endlich wieder eine Aufgabe. Sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.

Die Idee, darüber zu sinnieren, was denn Angela Merkel jetzt so in der Uckermark anstellt, ist ja ganz neckisch. Nur leider bleibt es bei der Idee, und die ist erstaunlich schnell ausgelutscht.
Zudem ist Katharina Thalbach als Angela Merkel eine glatte Fehlbesetzung, denn sie hat so gar nichts von der ehemaligen Kanzlerin. Es sei denn, man schraubt die Ansprüche runter. Aber es reicht nicht, Thalbach einen Merkel-Blazer anzuziehen und sie zigmal die Merkel-Raute machen zu lassen. Sorry, aber das sind die typischen öffentlichen Klischees, und es ist naheliegend, dass Merkel privat genau das alles nicht macht. Auch die ständigen Grimassen nerven.

Der Film soll ganz offenbar in die Ulk-Schublade. Und wenn etwas ulkig sein soll, dann ist das immer ziemlich lahm. An keiner Stelle ist „Miss Merkel“ wirklich lustig. Und, mal ganz im Ernst: Man kann von Angela Merkel halten, was man will: Sie aber beim Pinkeln im Wald zu zeigen – das erzeugt ein echtes und ungutes Schamgefühl. Autoren, die so was lustig finden, schreiben vermutlich sonst erfolglos für das Kinderprogramm.

Am Ende bleibt eine nette, eigentlich interessante Idee: Aber die Umsetzung ist als Buch und auch als Film wirklich blöd.

-> Der Film bei RTL+


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