Die Fabelmans

Es ist ein Schock. Aber auch eine Offenbarung. Sammy Fabelman (Meteo Zoryon Francis DeFord) wird von seinen Eltern Burt (Paul Dano) und Mitzi (Michelle Williams) das erste Mal ins Kino mitgenommen. Auf der Leinwand sieht er, wie ein Zugzusammenstoß in Szene gesetzt wird. Eine Szene, die sich in Sammys Hirn einbrennt. Einerseits träumt er schlecht – andererseits ist er unglaublich fasziniert. Er will diese Szene unbedingt nachstellen. Seine Mutter drückt ihm eine Kamera in die Hand, und es kann losgehen. Sammy dreht seinen eigenen kleinen Film.
Daraus wird ein Hobby. Als Sam (Gabriel LaBelle) älter wird, beginnt er immer professionellere Filme zu drehen. Mit seinen Schwestern, später mit Mitschülern. Sam hat einen Traum: Filme machen. Als seine Familie aber zu zerbrechen droht, überlegt auch Sam, seinen Traum sein zu lassen.

„Die Fabelmans“ heißen in Wirklichkeit „Die Spielbergs“. Denn in diesem Film erzählt Steven Spielberg gewissermaßen seine eigene Kindheit und Jugend. Herausgekommen ist ein phantastischer Ensemblefilm, der Spaß macht, der spannend, lustig, rührend ist, und einer dem man noch ewig folgen könnte. Potenzial für eine Fortsetzung gebe es in jedem Fall.
Einmal mehr sticht Michelle Williams heraus. Sie spielt Sams Mutter, die zwar Star-Ambitionen als Klavierspielerin hat, diese aber für die Familie zurückstellt. Sie verliebt sich in Bennie (Seth Rogen), den besten Freund ihres Mannes – und als Sam das rausfindet, spielt sie die Scham, die Angst, die Trauer mit einer großen Wucht – nicht umsonst war sie dafür für einen Oscar nominiert. Aber auch die beiden Schauspieler in der Rolle von Sam, machen das sehr gut – durch sie bekommt der Zuschauer zudem eine Ahnung, was die Magie von Kino, von Film ausmacht. Der Junge lebt die Leidenschaft für den Film, und das zu beobachten ist extrem faszinierend und schön. Aber er muss sich später auch gegen einige Mitschüler durchsetzen, er muss Judenhass aushalten, und er erlebt seine erste Liebe.
Wie überhaupt „Die Fabelmans“ einer dieser Filme ist, der nicht von Action lebt, sondern der einfach eine wunderbare Geschichte wunderbar unaufgeregt, aber alles andere als langweilig erzählt.

-> Trailer auf Youtube

Die Fabelmans
USA 2022, Regie: Steven Spielberg
Universal, 151 Minuten, ab 12
9/10


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