Aus meiner Haut

Hast du Sorgen, hast du Probleme, kommst du mit dir nicht mehr klar? Vielleicht hilft ja ein Körpertausch. Vielleicht wird dann alles besser.

Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler) sind unterwegs auf eine abgelegene Insel. Leylas Jugendfreundin Stella (Edgar Selge) empfängt sie dort – sie war es auch, die Leyla dorthin eingeladen ist.
Stella – also, man könnte denken, sie sei ein Mann, weil sie im Körper eines Mannes steckt – lädt zum Happening, und viele Paar sind auf die Insel gekommen. Um zu meditieren, zu singen – und um Körper zu tauschen. Das funktioniert mittels eine Tauschrituals.
Leyla und Tristan bekommen Fabienne (Maryam Zaree) und Mo (Dimitrij Schaad) zugelost. Mit ihnen sollen sie die Körper tauschen.
Leyla ist begeistert, sie blüht regelrecht auf. Tristan dagegen kommt mit der Situation nicht klar. Aber das Getausche geht noch weiter…

„Aus meiner Haut“ heißt der Film von Alex Schaad. Wird alles besser, alles anders, wenn ich aus meiner Haut in die Haut eines anderen schlüpfe? Für Mo ist es ein Spaß, Tristan dagegen fühlt sich unwohl in Mos Haut. Leyla will am liebsten gar nicht mehr zurücktauschen. Sie sagt, alles würde besser sein, wenn sie im anderen Körper bleibt.
Ohne zu viel vorweg zu nehmen: Ist das Konzept, ist die Idee schon einigermaßen gewöhnungsbedürftig, ist das Ende sehr plötzlich, sehr aus der Luft gegriffen und wirkt fast schon albern.
Dass einige Szenen albern wirken, hat aber einen klaren Grund: Die Schauspielerinnen und Schauspieler müssen aus ihren angestammten Rollen ja zusätzlich noch in andere Rollen schlüpfen. So spielt Jonas Dassler zwischendurch Dimitri Schaads Charakter. Thomas Wodianka schlüpft in den Charakter von Leyla, was ihm leider nicht so richtig glückt, weil es extrem aufgesetzt und schlecht-comedymäßig wirkt. Und das ist durchaus ein Problem, wenn der Rollen-Switch teilweise schauspielerisch nicht funktioniert. Richtig gut gelingt der Switch eigentlich nur Dimitri Schaad, der in Jonas Dasslers Charakter schlüpft.
Als Layla in den Körper von Roman schlüpft, ist sie erneut sehr glücklich und flirtet mit Tristan – der sich sich natürlich nun der Situation ausgesetzt, dass er zwar seine Freundin vor sich hat, aber im Körper eines Mannes. Dass er trotzdem scharf auf ihn wird, ihn küsst und streichelt und sich schließlich gar so ziemlich ohne Zweifel zum passiven Analsex hinreißen lässt – nein, das ist so in dieser Art nicht glaubwürdig. Andererseits macht Tristan am Ende einen Switch, der völlig aus dem Nichts kommt – und bei dem man als Zuschauer ziemlich ratlos ist.
„Aus meiner Haut“ ist ein interessantes Experiment. Leider scheitert es auf den verschiedenen Ebenen.

-> Trailer auf Youtube

Aus meiner Haut
D 2022, Regie: Alex Schaad
X-Verleih, 104 Minuten, ab 12
5/10


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