Andy D. Thomas: River & Matt – Patchwork

Alles ist gut. Und was noch nicht gut ist, das wird gut. Die böse Welt einfach mal draußen lassen. Das Gute hat hier das Sagen.
Da ist der Roman über „River & Matt – Patchwork“. Das bemerkenswerte an diesem Buch ist, dass es so unglaublich und durchweg positiv ist, dass es gewissermaßen auf jeglichen Spannungsbogen verzichtet. Ich habe so eine fast permanent glückliche Geschichte noch nie gelesen.

River ist 32, und er wünscht sich endlich eine ernsthafte Beziehung. Der Sex, den er gelegentlich hat, reicht ihm nicht aus. Er hat One-Night-Stands, aber er sucht mehr.
Als sich sein bester Freund Matt mal wieder mit seiner Freundin zerstritten hat, lässt er ihn (mal wieder) bei sich einziehen. Sie kennen sich schon ewig, und eigentlich ist dieser Einzug für River schwierig – denn in Wirklichkeit fühlt er sich sehr zu Matt hingezogen. Wie soll River das nur aushalten?

Das ist auch die Geschichte, die auf dem Buchrücken steht – aber seien wir ehrlich: Das sind die ersten paar Seiten, denn River und Matt finden sich sehr schnell, werden ein Paar. Alles wird gut. Wie gesagt, auf den ersten Seiten des Buches.
Matt hat einen 13-jährigen Sohn, er darf Joey aber nicht mehr sehen. Er findet später raus, dass seine Freundin den Jungen geschlagen hat.
Aber alles wird gut, Matt holt Joey ins Rivers Haus. Alle heilen ihre Wunden – und da ist vielleicht ein Viertel des Romans rum.
Man kann sagen, jeder Konflikt, der in der Ferne auftaucht und mit Unheil droht, wird sehr schnell im Keim erstickt – sehr schnell wird alles wieder gut.
Dieser Roman hat so gut wie keinen Spannungsbogen, wenn es auch darum geht, ob diese Patchwork-Familie auf Dauer Bestand haben kann.
Nicht falsch verstehen – auf seltsame Weise ist der Roman nicht langweilig, was auch an den durch und durch sympathischen Menschen in dieser Geschichte liegt. Die Unsympathen kommen nur am Rand vor und werden bald vom Guten besiegt.
Es gibt Familien-Herzschmerz, noch mehr Herzschmerz, kurze – alo wirklich kurze – bedrohliche Augenblicke, zwischendurch Sex und dann wieder Familien-Herzschmerz.
Das ist einerseits – rein von der Spannung her – ziemlich einfallslos. Andererseits ist die Positivität aber auch irgendwie schön. Mal was anderes. Das muss man mögen.

Andy D. Thomas: River & Matt – Patchwork
Dead Soft, 492 Seiten
6/10


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