Katrin Burseg: Unter dem Schnee

Die große Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/79 in Norddeutschland ist mittlerweile zu einer Art Mythos geworden, über das immer und immer wieder in Dokus berichtet wird. Damals legte Ende Dezember ein Schneesturm weite Teile Norddeutschlands lahm.
In diesem Setting spielt auch Katrin Bursegs Roman „Unter dem Schnee“.

Auf Schloss Schwanenholz herrscht Trauer. Gräfin Luise von Schwan ist gestorben. Sie führte die Baumschule auf dem Gut im Norden von Schleswig-Holstein. Doch die Trauerfeier muss abgebrochen werden, ein heftiger Schneesturm macht die Beerdigung unmöglich, die Trauergäste kämpfen sich zurück zum Schloss.
Kurz bevor es von der Außenwelt abgeschnitten ist, steht der Pfarrer vor der Tür. Er hat einen Gast aus Frankreich dabei. Aimeé behauptet, Luises Tochter zu sein.
In den nächsten Tagen schneit das Gut vollkommen ein, und die Familie muss sich mit der eigenen Vergangenheit befassen.

Weil dieser Katastrophenwinter so ein Mythos ist, hat der Verlag mit diesem Thema durchaus auch geworben. Dabei ist es im Grunde egal, ob der Roman nun ausgerechnet in diesem Winter spielt oder nicht.
Allerdings sorgt dieses Szenario auch durchaus für eine gewisse spannende Stimmung. Aber sobald die Familie im Schloss ist, flaut diese Spannung mehr und mehr ab. Dann beginnen die einzelnen Familienmitglieder zu sinnieren, es folgen immer wieder innere Monologe, und die Autorin lässt ihre Protagonisten ihre Gedanken schweifen.
Und das zieht sich dann doch ziemlich, ist unnötig in die Länge gezogen. Am Ende ist dieser Roman nicht mehr als eine ziemlich seifige Familiengeschichte im Milieu besserer Herrschaften.

Katrin Burseg: Unter dem Schnee
Diana, 399 Seiten
4/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert