Seitenspiel

Ihre Blicke treffen sich bei einer der Mannschaftsfeiern im Rugby-Verein. Es kribbelt bei beiden. Sie nähern sich an, flirten kurz. Küssen sich einmal. Und trennen sich. Ende des Flirts?
Der Abend endet im Bett, er endet mit Sex – und am nächsten Morgen mit einer gewissen Scham, denn beide haben etwas verheimlicht. Denn beide sind sie eines nicht: Single.
Und nun haben sie ein ganz großes Problem: Sie wollen eigentlich mehr.
Mark (Alexander Lincoln) und Warren (Alexander King) stehen vor einem echten Dilemma. Mark lebt mit seinem langjährigen Freund in einem Penthouse mit gutem Blick auf London – allerdings ist sein Freund kaum da. Und Warrens Freund spielt in der selben Rugby-Mannschaft, und sie führen die Beziehung im Social Media ziemlich offen.
Aber sich von den Partnern trennen? Mark ist mit seinem Freund eher unglücklich, Warren weiß nicht genau – und auf jeden Fall hat Warren Angst, irgendeinen Schritt zu gehen. Und was passiert mit der Mannschaft, wenn alles raus kommt?

Es gibt inzwischen so manche Filme, die im Mannschaftssport angesiedelt sind und von Coming Outs handeln. Das ist in „Seitenspiel“ anders. Denn hier sind alle geoutet, das Rugby-Team besteht ausschließlich aus schwulen Männern. Das Problem dreht sich um Beziehungen: Wie weit will man gehen? Will man aufgeben, was man hatte, um etwas zu bekommen, was neu und aufregend ist?
Regisseur Matt Carter, der auch am Drehbuch mitschrieb, zeigt die Widrigkeiten und die Schönheit dieser Beziehung. Was draus wird – unklar. Nebenbei geht es aber auch um das Rugby-Team, bei dem sich die Jungs wie eine Familie fühlen, wenn es auch Intriganten gibt. Auch das Gefüge wird durch die heimliche Beziehung in Gefahr gebracht.
Der Film lebt von den tollen Darstellern und von diversen fesselnden Momenten. Und übrigens auch von den Rugby-Szenen, die einen als Nichtkenner des Sports allerdings auch etwas ratlos zurücklassen, wie später aber auch in einer Szene selbstironisch angemerkt wird. So hat Mark ein Gespräch mit seiner Mutter, das sich als richtungsweisend herausstellt und an dass man sich später noch erinnern sollte, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.

-> Trailer auf Youtube

Seitenspiel
GB 2021, Regie: Matt Carter
Cinemien, 135 Minuten, ab 12
8/10


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