Überfall mitten auf der Straße. Der 60-jährigen Anna (Sophie Rois) wird die Handtasche geklaut. Es war ein junger Mann, der damit verschwunden ist – und plötzlich steht der 17-jährige Adrian (Milan Herms) bei ihr vor der Tür. Anna ist Schauspielerin, und sie soll ihm ein Sprachtraining für den Auftritt in der Theatergruppe geben.
Sie willigt ein, obwohl er anfangs ein schwieriger Schüler ist. Aber die beiden nähern sich nach und an, und es beginnt eine zunächst zarte Liebesgeschichte. Anna ist das zunächst nicht geheuer, aber als die beiden nach Frankreich abhauen, ist die Liebe perfekt. Scheinbar – denn eigentlich haben sie kein Geld.
„A E I O U“ heißt der Film von Nicolette Krebitz, und die Buchstaben sollen für das schnelle Alphabet der Liebe stehen.
Das klingt nach einem Liebesfilm, und das ist es vielleicht auch – aber hier wird nicht nur auf rosa Wölkchen geflogen.
Die etwas spröde Anna trifft auf diesen jungen Mann – und beide finden sich zunächst auf eine Weise interessant, und es ist Adrian, der die Schritte voran macht. Das wird Milan Herms, der seine erste Kino-Hauptrolle spielt, toll gespielt. Vom schüchternen, leisen Mauerblümchen zum selbstbewussten, fast schon fröhlichen Typen. Sophie Rois ist der spannende Gegenpart dazu, und sie, also Anna, ist es auch, die das Geschehen immer mal wieder aus dem Off kommentiert.
Fast schon möchte man meinen, dass dieser Film sich geflissentlich auf ein Happy End hinarbeitet, die beiden reisen später nach Frankreich, erleben die Liebe. Doch ein paar Überraschungen gibt es dann dennoch…
A E I O U
D 2021, Regie: Nicolette Krebitz
Port au Prince, 104 Minuten, ab 6
7/10
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