Gina Heinzmann: Take a Chance on me

An sich ist es eine schöne Idee, einen Roman als Adventskalender zu gestalten. In diesem Fall allerdings wirkt es wie eine reine PR-Idee.

Es ist November, und Alex ist wieder Single. Seine Freundin hat ihn verlassen, und seine Laune ist entsprechend mies.
Abby, seine beste Freundin verdonnert ihn nun auch noch zur Teilnehme an einem Uni-Projekt. Dabei handelt es sich um einen Dating-Adventskalender. Dafür muss er einen Fragebogen ausfüllen, und ein Beziehungs-Algorithmus weist ihm dann ein Date zu – mit diesem Date soll er dann auch zum Winterball zweit Tage vor Weihnachten.
Alex ist eigentlich keine Lust, aber Abby kann er nichts abschlagen. Der Schock ist groß, als er sieht, mit wem er in den nächsten Wochen anbandeln soll: mit Cash. Wie soll das bloß funktionieren, denn klar ist ja mal eins: Das ist keine Frau!

Scheinbar ist der Autorin die Idee mit dem Adventskalender erst später gekommen. Denn der Roman „Take a Chance on me“ hat zwar – passend – 24 Kapitel. Aber es wäre natürlich sinnvoll gewesen, dann diese Kapitel auch an den jeweiligen Tagen spielen zu lassen. Irritierenderweise beginnt der Roman aber im November, und später ist es in Kapitel 22 schon Weihnachten. Daran hätte man besser arbeiten können.
Die ersten Kapitel sind zudem eher zäh und fast belanglos, weil die Autorin vor allem damit beschäftigt ist, innere Gedanken und bloße Handlungen der Protagnisten aufzuschreiben. Das wirkt leider ein bisschen langweilig. Das ändert sich erst, wenn es die ersten Zickereien und Streitigkeiten im Roman gibt. Und grundsätzlich muss man auch sagen, dass manches doch sehr an den Haaren herbeigezogen ist, und letztlich fehlt auch ein bisschen die Erklärung dessen, wie dieser Algorithmus eigentlich funktionieren soll – und warum er offenbar mehr weiß als Alex selbst. Aber, na ja, ist ja auch ein bisschen wie ein Märchen…

Gina Heinzmann: Take a Chance on me
Impress, 285 Seiten
6/10


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