Ethan Hawke: Hell strahlt die Dunkelheit

Bei den Leuten ist er unten durch, aber auch von sich selbst ist er angewidert. Gerade hat sich der erfolgreiche Kinoschauspieler William Harding von seiner Frau getrennt – oder eher: sie sich von ihm. Er ist fremd gegangen. Und in der Klatschpresse ist das ein großes Thema. Und nun versucht er, seinen Ekel mit Alkohol und Drogen wegzuspülen.
Dabei steht ihm eigentlich das ganz große Ding bevor. Er wird am Broadway Theater spielen. Er ist Teil des Stückes „Heinrich IV“ von Shakespeare. Er ist der einzige routinierte Filmschauspieler im Ensemble, und trotzdem geht ihm ordentlich die Düse.
Wird er das krasse Pensum der Auftritte überstehen? Bekommt er den Suff und die Drogen in den Griff?

Davon erzählt Ethan Hawke in seinem Roman „Hell strahlt die Dunkelheit“. Hawke, selbst Schauspieler und Regisseur, erzählt von einem Mann, der wütend und enttäuscht von sich ist, der aber gleichzeitig sein großes Vorhaben umsetzen will, die Shakespeare-Inszenierung hinzubekommen. William ist mit allem überfordert – denkt er. Und irgendwie kommt er auch immer an sein Limit.
Hawke gibt spannende Einblicke in das Seelenleben dieses Schauspielers, zeigt aber auch, was hinter den Kulissen einer solchen Broadway-Inszenierung alles passiert.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form von William selbst, mit allen Zweifeln, mit aller Wut – und manchmal gerät er auch ins Labern. Das Buch hat spannende Momente, es ist mitreißend – aber leider hat es auch den einen oder anderen Leerlauf. Wenn es mitunter sehr insiderisch ist, dann beginnt man als Leser, einige Seiten nur noch querzulesen.

Ethan Hawke: Hell strahlt die Dunkelheit
Kiepenheuer & Witsch, 327 Seiten
6/10


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