Ramstein – Das durchstoßene Herz

MI 26.10.2022 | 20.30 Uhr | Das Erste

28. August 1988, Ramstein Air Base. Viele Menschen haben sich dort versammelt, um sich die Flugschau anzusehen. Der Tag endete in einer Katastrophe. Bei der Formation „Das durchstoßene Herz“ kommt es zum Zusammenstoß, drei Flugzeuge stürzen ab, eines davon rutschte brennend in die Menge. Das Unglück forderte 70 Tote und mehr als 1000 Verletzte.

Der Film „Ramstein – Das durchstoßene Herz“ setzt sowohl den Opfern als auch den Hinterbliebenen ein Denkmal. Der Film lief am Mittwochabend im Ersten.
Aus verschiedenen Perspektiven schildert der Film von Kai Wessel diese Katastrophe. Da waren die beiden Ersthelfer, die mit dem Hubschrauber auf dem Gelände eintrafen. Die auf ein Chaos trafen und mit der Triage arbeiten mussten – die Schwerstverletzten zuerst. Der Arzt berichtet davon, dass eine völlige Überforderung herrschte und dass auch seitens der Amerikaner sehr viel vertuscht worden sei. Opfer seien mit Bussen abtransportiert worden, ohne Erste Hilfe zu leisten. Die Zahl der Toten hätte nicht so hoch sein müssen, erzählt er.

Da ist die Familie – Vater, Mutter, zwei Kind, und nur der Vater überlebt. Und muss mit dem Trauma klarkommen, von dem er in einer Therapiegruppe erzählt. Auf sehr berührende Weise gibt der Film mehreren Menschen aus dieser Gruppe raum, lässt sie erzählen. Das geht nah.
Da sind die Ermittler, die auf ein großes Netz an Vertuschungen treffen. Die Amis waren damals der Meinung, dass sie Zeugen nicht zur Verfügung stellen müssten. Die Amerikaner waren an einer Aufklärung des Unglückes kaum bemüht. Klar war aber, dass diese Flugschau nicht auf diese Weise hätte stattfinden dürfen. Zu dicht an den Menschen – die Genehmigung sei einfach durchgewunken worden, wird schon gut gehen.

Auch wenn diese Ermittlungen eine große Rolle spielen – am wichtigsten in diesem Film sind die Hinterbliebenen. Wie sie weiterlebten, wie sie das alles verarbeiten mussten.
Das alles ist inzwischen 34 Jahre her, für junge Leute spielt das Unglück kaum noch eine Rolle. Um so wichtiger ist es, daran zu erinnern. Und an das Scheitern der Behörden.

-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 26. Februar 2023)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert