ZDF-Magazin Royale

FR 21.10.2022 | 23.05 Uhr | ZDF

Normalerweise überrascht uns Jan Böhmermann freitags im „ZDF-Magazin Royale“ mit investigativen Recherchen. Dann geht es um korrupte Unternehmen und Politik, um Missstände und Skandale, oder es geht um ein Thema, das von der Öffentlichkeit viel zu lange verdrängt oder nicht als Problem erkannt wird.

Doch an diesem Freitag war alles anders. Mal kein Skandal, mal keine Enthüllung, mal nichts über Krieg oder Corona. Sondern einfach nur gute Musik. Fast 30 Minuten lang. Live im Studio.
Das Team des „ZDF-Magazin Royale“ hat sich offenbar in den vergangenen Wochen sehr viel Mühe gegeben, diese Show umzusetzen. Und was dabei heraus gekommen ist, ist bemerkenswert.

In 30 Minuten gab es einen Querschnitt durch die mehr oder weniger aktuelle Musik aus dem deutschsprachigen Raum. Nina Chuba trat ebenso auf wie die Band Wanda aus Österreich, Blond, Zoe Wees, Xatar und DJ Bobo. Letzterer kam mit einem aufgemotzten Medley seiner Hits. Alle anderen stellten aktuelle Songs vor. Es war Pop vom feinsten, Rock, Rap, Dancemusic. Und selbst wenn nicht alles jeden Geschmack traf – die Show bot einen guten Überblick über Musik, die vielleicht noch nicht alle kennen.
Alle Acts sind aufwendig in Szene gesetzt worden, und teilweise sicherlich nicht in einem Take. Und der Clou: Alle spielten gemeinsam mit dem Rundfunktanzorchester Ehrenfeld, der Showband des „ZDF-Magazin Royal“. In einem unglaublichen Aufwand sind diese Songs offenbar wochenlang einstudiert worden.

Ganz nebenbei zeigte Böhmermann auch, wie sehr eine solche Show dem deutschen Fernsehen fehlt: Nur der Schlager hat eine Lobby und bekommt große Shows, bei Giovanni Zarrella immerhin eine Schlager-Pop-Mischung. Aber solche jungen Acts kommen in den Hauptprogrammen sonst schlicht nicht vor – und schon gar nicht mit solchen Arrangements.
Insofern war diese Show auch ein Fingerzeig auf die deutsche Kulturlandschaft – und ein Hinweis an das Fernsehen, doch auch solchen Musikacts öfter eine Bühne zu bieten.

-> Die Show in der ZDF-Mediathek (bis 20. Oktober 2023)


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