George Orwell vermasselt ihr das Abitur. Als die Polizei Suzie (Marlene Burow) mit diesem „Westbuch“ erwischen, fliegt sie von der Schule. Für die Sozialismus wird sie untragbar, heißt es.
Ende der 80er in Berlin, Hauptstadt der DDR. Suzie wird nun als Facharbeiterin im Kabelwerk Oberspree strafversetzt. Auf dem Weg zur Arbeit wird sie, in der Straßenbahn sitzend, zufällig fotografiert. Es war nicht irgendein Fotograf – das Foto landet in der Frauenzeitschrift „Sibylle“.
Sie wird Fotomodel – oder wie man damals sagte: Mannequin. Sie taucht ein in eine vollkommen andere Welt mit spannenden Leuten und aufregenden Momenten. Sie lernt auch Rudi (Sabin Tambrea) kennen, der im Hintergrund seine Mode entwirft. Und den Fotografen Coyote (David Schütter), der vom Staat geächtet ist, dessen Aufnahmen dennoch großartig sind.
Für Suzie beginnt ein aufregender Sommer.
Und das „In einem Land, das es nicht mehr gibt“. Aelrun Goette reiht ich ein in die inzwischen vielen Filme über die DDR und ihre Facetten, und tatsächlich gelingt es ihr, seine Seite der DDR zu zeigen, von der man vermutlich noch nicht so viel gehört hat. Die „Sibylle“ gab es wirklich, und sie war extrem beliebt, wenn es die dort gezeigten Klamotten auch eher selten für alle zu kaufen gab. Besonders waren aber, und auch das zeigt der Film, die Fotos – und wie sie entstanden.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film zwischendurch leider ein paar Durchhänger hat. Wird am Anfang noch eine gewisse Grundspannung aufgebaut, fehlt es dann aber ein wenig an Timing und an Tiefe. Wenn es einen Glamour in der DDR gab, so wird er nur bedingt gezeigt. Die filmische Handschrift, die Szenen, bieten leider eher wenige Überraschungen und Abwechslungen. So ist dieser Film im Ansatz interessant, aber leider doch recht durchschnittlich.
In einem Land, das es nicht mehr gibt
D 2022, Regie: Aelrun Goette
Tobis, 101 Minuten, ab 12
6/10
Schreibe einen Kommentar