Jochen Schropp / Miriam Junge: Queer as f*ck – Selbstbestimmung, Sex und Sicherbarkeit – und warum ihr nicht so tolerant seid, wie ihr denkt

Als sich Jochen Schropp mit einem Offenen Brief im „stern“ outete, da sorgte er für eine große Aufmerksamkeit. Dass er es erst so spät machte, hatte auch damit zu tun, dass ihm von vielen Seiten dazu abgeraten geworden sei, sich öffentlich zu outen. Dabei war er in der Branche, in der Familie, bei Freunden längst geoutet. Aber ein schwuler Schauspieler, der nicht-schwule Rollen spielen will? Das schien unvorstellbar.
Aber Schropp hat damit viel Bewegung in die Branche gebracht.

Gemeinsam mit der Diplom-Psychologin Miriam Junge hat er ein Buch geschrieben: Es heißt „Queer as f*ck“, mit dem Untertitel „Selbstbestimmung, Sex und Sicherbarkeit – und warum ihr nicht so tolerant seid, wie ihr denkt.“
Die beiden, und natürlich vor allem Schropp selbst, will mit dem Buch Denkanstöße liefern. Es geht um Outings, um Identität, Diskriminierung, Sichtbarkeit, Sex und Klischees.
Ein Stück weit ist es auch Ratgeber, vielleicht auch an Menschen, die noch ein Outing vor sich haben oder auch für Leute, die Geoutete im Freundeskreis haben.

Mal abgesehen von den Anekdoten aus seinem eigenen Leben, die er einstreut, erzählt Schropp allerdings nicht allzu viel Neues, beziehungsweise es wird immer wieder einiges in der Luft stehen lassen. So nach dem Motto: Das müsse ja jeder für sich selbst rausfinden, wie er/sie das gern hätte. Alles kann, nichts muss – das könnte der eigentliche, ganz richtige Untertitel für dieses Buch sein.
Ein bisschen albern sind am Ende der Kapitel die Stichworte, die das Geschehen im Kapitel noch mal zusammenfassen. Das wirkt schon sehr wie Grundschule und ist ein wenig albern – auch wenn der Ansatz vielleicht gut gemeint war.

Jochen Schropp / Miriam Junge: Queer as f*ck – Selbstbestimmung, Sex und Sicherbarkeit – und warum ihr nicht so tolerant seid, wie ihr denkt
echtEMF, 193 Seiten
5/10


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