Die 100.000 Mark Show

SO 04.09.2022 | 20.15 Uhr | RTL

Neues aus dem Retro-Universum: RTL hat die Währungsreform von 2002 außer Kraft gesetzt. Der Euro spielte mal einen Abend lang überhaupt keine Rolle, als ob es ihn nicht geben würde.
Denn am Sonntagabend feierte „Die 100.000 Mark Show“ ihr Comeback. Inklusive Ulla Kock am Brink, die die Show und RTL damals verlassen hatte, weil die lieber im Ersten die Lottoshow moderieren wollte.

Dem Privatfernsehen laufen die Zuschauer davon. Die junge Zielgruppe schaut kaum noch linear fern, die ältere Zielgruppe schaut lieber die Öffentlich-Rechtlichen.
Die Verzweiflung darüber, das kaum noch neue Formate wirklich etabliert werden können, ist so groß, dass man lieber wieder olle Kamellen hervorkramt. In der Hoffnung, dass die Fans von damals wieder einschalten und sich an RTL erinnern.
Um das vorweg zu nehmen: Das Kalkül ist am Sonntag nicht aufgegangen. Sehr magere 1,7 Millionen schalteten „Die 100.000 Mark Show“ ein – da ist nichts anderes als enttäuschend für RTL. Das lässt sich kaum schönreden.

Dabei hat man bei RTL versucht, viele so zu machen wie in den 90ern. Dieselben Jingles, viele Spiele kennen wir auch von damals, und die Moderatorin ebenfalls. Und die Mark.
Die Mark ist übrigens den ganzen Abend nicht thematisiert worden, wie selbstverständlich ging es den ganzen Abend um Mark-Beträge. Dass 100.000 Mark umgerechnet gerade mal 51.282 Euro sind, wurde nicht erwähnt. Klingt ja auch nicht so gut, und mal ehrlich: Das sind heutzutage Peanuts für RTL.

Was RTL leider nicht von damals übernommen hat: Die übersichtliche Länge der Show. War sie in den 90ern gut 85 Minuten lang – und mit Werbung 105 Minuten, waren es bei der Neuauflage ermüdende 141 Minuten – und mit Werbung sogar 195. Das ist für einen Sonntagabend viel zu lang und führt einmal mehr zu der Frage, warum es heute nicht mehr kurz und bündig geht.
Tatsächlich hatte die Show Längen: Das (neue) Spiel, bei dem die Kandidatenpaare Eigenschaften der anderen erraten mussten, war langweilig und überflüssig. Schon der Parcours am Anfang, bei dem es einst Schlag auf Schlag ging, zog sich in die Länge, und früher waren alle noch außer Atem, als es weiterging – heute lässt man sich Zeit. Den heutigen Shows fehlt es einfach oft ein Timing. Bis zum berühmten „Heißen Draht“ mussten die Zuschauer gute drei Stunden (!) warten, und selbst der Zeitmechanismus, der am Ende auflösen soll, ob die Kandidaten den richtigen Code gewählt haben, ließ sich seeeehr viel Zeit. Stichwort Timing.

Zugute halten muss man den Machern der Show, dass sie auf Promis verzichtet haben und stattdessen – wie früher – Normalos um das Geld kämpfen durften. Und obwohl am Ende noch viele Codes übrig waren – die 100.000 Mark wurden gewonnen. Der Euro-Betrag hat man aber aus Gründen verschwiegen…

-> Die Sendung bei RTL+


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Eine Antwort zu „Die 100.000 Mark Show“

  1. […] funktioniert.„7 Tage, 7 Köpfe“ (RTL) floppt, „Geh aufs Ganze“ (Sat.1), „Die 100000 Mark Show“ und „Der Preis ist heiß“ (RTL) dümpeln rum. Auch die Rückkehr von […]

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