Der Gesang der Flusskrebse

Die Menschen gehen auf Distanz, wenn sie Kya (Daisy Edgar-Jones) sehen. Sie meiden sie, sie tuscheln über sie. Das „Marsch-Mädchen“, wie sie sie nennen, ist ihnen irgendwie unheimlich.
Kya liebt allein in dem Haus in den Sumpfgebieten von North Carolina, in der Marsch. Sie war noch ein Kind, als sie erst miterleben musste, wie ihre Mutter von ihrem Mann geschlagen wurde. Wie ihre Mutter die Familie verließ. Wie auch die Geschwister nach nach und nach gingen. Und wie schließlich auch ihr Vater plötzlich nicht mehr da war. Kya ist auf sich allein gestellt.
Mit Tate (Taylor John Smith) erlebt sie die erste Liebe, und er ist es auch, die Kya die Welt eröffnet. Der ihr zeigt, wie sie mit ihrer Kunst Geld verdienen kann. Aber eines Tages ist auch er weg. Sie kommt nur schwer darüber hinweg, und Chase (Harris Dickinson) muss regelrecht um die kämpfen, bis die beiden zusammenkommen.
Bis eines Tages im Jahr 1969 Chase ermordet aufgefunden wird, und natürlich denken die Menschen in der Stadt, dass das nur Kya gewesen sein kann. Es kommt zum Prozess.

„Der Gesang der Flusskrebse“ heißt der Film von Olivia Newman, der sich am gleichnamigen Bestseller von Delia Owens orientiert. Dabei handelt es sich um eine Come-of-Age-Geschichte über ein Mädchen, das zur jungen Frau wird. Die viel einstecken muss, die lange einsam und isoliert ist und dann auch von den Männern zunächst enttäuscht wird. Und das alles in einer wahnsinnig schönen, durchaus romantischen Umgebung, der im Film auch immer wieder gehuldigt wird.
Das ist letztlich nicht tiefschürfend, aber packt im Laufe der Zeit dann doch. Denn es geht auch darum, wie sich Kya emanzipiert, wie sie Mut fasst und bekommt. Das führt dann noch zu der einen oder anderen Überraschung.
Wenn der Film anfangs ein bisschen egal und beliebig wird, schafft er es, immer mitreißender zu werden.
Aber kommen eigentlich Flusskrebse im Film vor oder habe ich die verpasst?

-> Trailer auf Youtube

Der Gesang der Flusskrebse
USA 2022, Regie: Olivia Newman
Sony, 126 Minuten, ab 12
8/10


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