In Kuhbrücke dreht sich alles um die Königin Esther

Das Sommerlager Oberkrämer im Nordwesten Oranienburgs dauert noch bis zum Sonnabend – es herrscht eine rege Bautätigkeit auf dem Gelände

MAZ Oberhavel, 14.7.2022

Kuhbrücke.
Das Bauen gefällt Amilia (10) aus Oranienburg am besten. „Wir bauen gerade eine riesige Paprika zum Drinsitzen“, erzählte sie am Mittwochmittag. Gemeint ist eine Art Zeltüberbau, der vom Aussehen her tatsächlich an eine Paprika erinnern soll. Seit Montag baut die Gruppe daran.

Das Sommerlager Oberkrämer der Freikirche in Vehlefanz und der Christlichen Versammlung in Oranienburg findet nach 2019 zum zweiten Mal auf einer Wiese in Kühbrücke, im Nordwesten Oranienburgs, statt. 2020 war es wegen Corona ausgefallen, 2021 fand das Camp in mehreren Gruppen in Vehlefanz und Schwante statt.
Noch bis Sonnabend beschäftigen sich 130 Kinder zwischen zehn und 15 Jahren mit der Geschichte rund um die Königin Esther. „Wir sind am persischen Königshof“, erzählt Manuel Kain, der zum Leitungsteam des Sommerlagers gehört. „Der König sucht eine neue Königin, und Esther kommt aus dem Volk der Juden. Da gibt es ein paar Intrigen und spannende Geschichten.“ Diese erfahren die Teilnehmer im Laufe dieser Woche.

Am Sonnabendnachmittag begann das Abenteuer am Rosenschloss in Löwenberg. „Wir haben dort ein persisches Fest gefeiert“, erzählte Manuel Kain. Von Löwenberg aus sind alle Teilnehmenden zunächst bis Teschendorf gewandert. Dort wurde auf einer Wiese mit Decken und Planen übernachtet. Am Sonntag gab es in Nassenheide Mittag, später kamen alle auf der Wiese in Kuhbrücke an. Dort hatten eine gute Woche zuvor die konkreten Vorbereitungen begonnen. Dazu gehörte auch die Verlegung einer etwa 800 Meter langen Wasserleitung und einer 300 Meter langen Stromleitung.

Zu den 130 Kindern und Jugendlichen kommen etwa 20 Jugendliche, die sowohl Teilnehmer als auch Mitarbeiter sind, sie sind meist Teil der Gruppen. Es gibt etwa 50 Betreuer und weitere 25 Helfer, zum Beispiel in der Küche. „Die Stimmung ist eigentlich sehr ausgelassen“, so Manuel Kain. „Gerade abends ist es sehr schön.“ In der Regel werde es immer ab 22 Uhr auf dem Gelände ruhiger.

Amilia ist das erste Mal dabei. „Meine Mutter hatte mir viel davon erzählt.“ Und sie habe nicht zu viel versprochen. Am Mittwochmittag wurde in fast allen Gruppen gebaut. „Wir bauen gerade einen Jägerhochstand“, erzählte Moses (11) aus Schmachtenhagen. Er ist das zweite Mal dabei. „Dieses Jahr ist es aber besser, weil wir alle auf einem Platz sind.“ In einem der anderen Zelte wird gerade „Die Höhle der Löwen“ gespielt. Die Gruppe hatte die Aufgabe, sich verschiedene innovative Dinge zu überlegen und zu bauen. Luci (15) aus Oranienburg zeigte gerade „The Wandermeister 3001“, einen Wanderstock, bei dem alles öko ist. „Er ist in Form eines Kreuzes, dass man sieht, dass ich mit Jesus unterwegs bin“, erzählte sie.
Begeistert ist auch Leon (10) aus Werder bei Potsdam. Gerade war er dabei, ein Stück Holz auseinanderzusägen. „Wir haben auch einen Kühlschrank gebaut.“ Dazu musste ein Loch gebuddelt werden. „Wir haben eine Plane reingelegt und festgetackert, und dann kam Wasser rein. Das Bauen ist hier das Beste, weil man da ganz viel dazulernt.“
Martha (12) aus Nieder Neuendorf ist das zweite Mal dabei. „Einfach toll“, sei es im Camp. „Man kann hier kreativ sein, man hat Spaß, die gemeinsamen Zeiten sind berührend“, erzählte sie.

Aaron (17) aus Schmachtenhagen gehört zum Betreuerteam. „Es läuft richtig gut“, sagte er. „Wir kommen mit dem Bauen richtig gut voran.“ Es ist nicht sein erstes Mal im Camp, aber seine Premiere als Betreuer. „Ich baue mit ihnen, gehe mit, Getränke abfüllen, ich kümmere mich, wenn es Probleme gibt.“

Es steht in Kuhbrücke noch ein Geländespiel auf dem Programm, und wer sich auf dem Areal umsieht, merkt: Keinem wird dort langweilig. Am Sonnabend um 11 Uhr beginnt dort der Abschlussgottesdienst, wo auch noch mal alles vorgeführt wird, was in der Woche entstanden ist.


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