Der menschliche Faktor

Vereint privat und im Job. Jan (Mark Waschke) und Nina (Sabine Timoteo) sind verheiratet, und sie arbeiten auch miteinander. Doch in ihrer Werbeagentur kriselt es. Jan auf den Auftrag einer großen konservativen Partei angenommen und soll nun für eine entsprechende Werbekampagne sorgen. Nina geht das gegen den Strich, sie will damit eigentlich nichts zu tun haben.
Es kommt zum Streit, und um den irgendwie zu glätten reisen sie in ein Ferienhaus an der belgischen Küste. Doch dort kommt es zu einem Zwischenfall. Fremde sind im Haus. Angeblich. Und vielleicht hat es etwas mit der Situation in der Werbeagentur zu tun. Oder hat sich Nina alles nur eingebildet?

„Der menschliche Faktor“ erzählt von … ja, wovon eigentlich?
Das ist schon mal das größte Problem des Films von Ronny Trocker. Denn in Wirklichkeit macht der Film den Eindruck, als wisse er nicht, was er eigentlich sein soll, erzählen will.
Die eigentlich spannungsgeladene Geschichte um die Werbeagentur und die rechte Partei, wird eigentlich gar nicht so richtig erzählt. Sie ist nur Mittel zum Zweck, und man fragt sich: Warum? Es wäre eine spannende Frage gewesen, wie man so ein Zerwürfnis aushalten kann.
Stattdessen wird ein Gruselszenario aufgebaut, das aber nicht wirklich eines ist.
Dazu lange Einstellungen, die nach Kunst schreien. Nachdenkliche Gesichter, Dialoge, bei denen irgendwas geraunt wird.
Wenn über die Misere des deutschen Films gesprochen wird, dann bietet „Der menschliche Faktor“ die perfekte Diskussionsgrundlage. Eine verkorkste Geschichte, viel verschenktes aktuelles Potenzial, auf Kunst getrimmte Bilder und am Ende ohne echte Aussage, ohne echten Sinn.
Ganz schön ärgerlich.

-> Trailer auf Youtube

Der menschliche Faktor
D 2021, Regie: Ronny Trocker
Farbfilm-Verleih, 103 Minuten, ab 12
2/10


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