Belfast

1969 in Belfast, der Hauptstadt von Nordirland. Buddy (Jude Hill) ist neun, er lebt mit seinen Eltern in einer Reihenhaussiedlung, relativ bescheiden. Er fühlt sich wohl im Arbeiterviertel, und in der Schule ist es sein Ziel, zu den besten zu gehören. Auch, weil er das Mädchen mit den besten schulischen Leistungen in der Klasse besonders gut findet.
Buddys Pa (James Dornan) ist nur zwei Wochen im Monat zu Hause, er pendelt immer zwischen Belfast und London, weil er dort einen auskömmlichen Job hat. Ginge es nach ihm, würde die Familie sofort komplett nach London ziehen.
Erst recht, als in dem Viertel heftigen Unruhen ausbrechen – der Nordirland-Konflikt beginnt. Katholiken kämpfen gegen Protestanten, und das Arbeiterviertel scheint mitten im Gefechtsgebiet zu liegen.

In „Belfast“ erzählt Regisseur Kenneth Branagh in autobiografischen Zügen von seiner eigenen Kindheit in der nordirischen Stadt. Buddy liebt sein Leben, er liebt die Schule, er liebt Filme. Mit seiner Oma, gespielt von Judi Dench, geht er gern ins Kino, auch wenn sie manchmal über die Filme murrt. Als der Bürgerkrieg ausbricht, wird auch die Familie auf eine Zerreißprobe gestellt, der Vater drängt auf den Umzug, und insbesondere Buddy will nicht weg.
Der Film ist vollkommen in Schwarz/Weiß gehalten, nur wenn Buddy mit seinen Leuten im Kino filmische Ausflüge unternimmt, zog die Farbe auf die Leinwand ein. Das zeigt einerseits die Tristesse, vielleicht auch die trügerische Geborgenheit der Familie.
Inwiefern die Reihenhaussiedlung originalgetreu ist, weiß ich nicht, aber im Film wirkt sie dann doch sehr kulissenhaft, was ein wenig die „Magie“ nimmt.

-> Trailer auf Youtube

Belfast
GB 2021, Regie: Kenneth Branagh
Universal, 99 Minuten, ab 12
7/10


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