Gordon Ambos: Das Meer dazwischen

Lenny kann es nicht lassen. Er provoziert seinen Mitschüler Martin aufs Härteste. Bewirft ihn mit Dreck, hänselt ihn, beschimpft ihn als Schwuchtel. Bis es Martin reicht. Im Affekt setzt er sich heftig zur Wehr – Lenny wird dabei schwer verletzt.
Martin muss in die Jugendpsychiatrie. Runterkommen. Reden. Sein Leben ordnen. Mit auf seinem Zimmer ist Joki, und mit ihm zu reden hilft. Joki gibt Martin Halt.
Die beiden verstehen sich so gut, dass Martin seine Eltern überreden kann, dass Joki bei ihnen einzieht. Denn der hat gerade niemanden, sein Vater ist gestorben, seine Stiefmutter will ihn nicht, wo seine Mutter ist, weiß er nicht.
Martin und Joki werden Freunde, und Martin fasst wieder Lebensmut. Er verliebt sich das erste Mal, er hat seinen ersten großen Auftritt am Klavier vor sich, muss seine beste Freundin unterstützen. Joki ist dabei immer wie der Fels in der Brandung. Und doch droht ein Abschied.

„Das Meer dazwischen“ heißt der Debütroman von Gordon Ambos. Der deutsche Autor erzählt eine wunderbare Geschichte über das Erwachsenwerden, über Freundschaften und darüber, sich auch mal durchsetzen zu müssen.
Er hat dazu viele tolle, liebenswerte Charaktere geschaffen, bis in die Nebenrollen liebevoll beschrieben. Da ist die beste Freundin, die Martin immer unterstützt und dann selbst Unterstützung braucht. Oder Martin, der durchs Leben tappst, der sich verknallt – oder irgendwie doch nicht verknallt. Und Joki, der die Freundschaft unzerbrechlich zelebriert, auch wenn es noch so zwingend glaubhaft erscheint, dass er so lange nicht mitbekommt, was wirklich abgeht. Die Dialoge sind flüssig und lebensnah. Immer wieder gibt es spannende Wendungen. Ergäbe sicherlich eine tolle Fernsehserie!

Gordon Ambos: Das Meer dazwischen
MAIN-Verlag, 304 Seiten
9/10


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