DO 03.02.2022 | 22.20 Uhr | RTL
Neues aus der Retro-Resterampe: Nun ist auch noch „7 Tage, 7 Köpfe“ zurück. Endlich wieder eine Stunde vorgelesene Witze! Herrlich, wie sich irgendeine Dings darüber beömmelt, dass man sie die meisten Dschungelstars gar nicht kenne. Während ich mich frage: Wer ist diese Frau, dass sie sich über No-Names lustig macht?
Mangels neuer Ideen und aus Angst, dass die in die Jahre gekommenen RTL-Zuschauer dem Sender weiter vermehrt den Rücken zudrehen, macht nun auch dieser Sender bei dem Trend mit, längst abgesetzte Shows wieder zum Kult zu erklären und sie wieder aus dem Müllberg der Fernsehgeschichte rauszubuddeln.
„7 Tage, 7 Köpfe“ ist schnell erklärt. Ein Moderator, sechs Comedians, und gemeinsam reden sie über das Wochengeschehen. Also, auf lustige Art. So zum Schmunzeln. Und Lachen.
1996 lief die erste Folge, die Show war eine Erfindung von Rudi Carrell, 2005 kam das Aus, als die Zehn-Prozent-Marke unterschritten wurde. Weil das selbst für RTL heute gar nicht mehr so schlecht ist, nun also die Wiedergeburt.
Ex-Moderator Jochen Busse ist inzwischen ein bisschen zu alt, neuer Moderator ist Guido Cantz. Auf die versteckte Kamera im Ersten hatte er keine Lust. Es scheint ihn mehr auszufüllen, Gags vom Teleprompter abzulesen.
Die restlichen sechs Köpfe befinden sich auf den Körpern von Bernd Stelter – der schon damals mit dabei war -, Kaya Yanar, Mirja Boes, Larissa Rieß (ah, die Dings!), Torsten Sträter und Chris Tall.
Und, ganz klar, Traditionen müssen fortgesetzt, aber liebevoll modernisiert werden: Während damals die Comedians irgendwann dazu übergegangen waren, ihre Witze öfter nur noch von den Blättern vorzulesen, die vor ihnen lagen, nutzten die Comedians 2022 gerne mal den Teleprompter. Wirkt auch so echt, wenn sich die Comedians nicht miteinander unterhalten, sondern in die Kamera starren, während sie unfassbar lustige Gags vortragen.
So lustig übrigens, dass die Lacher ziemlich oft vom Band kamen – ich will nicht wissen, wie still es in Wirklichkeit im Hintergrund war. Und dadurch, dass das Publikum Masken tragen musste, konnte man nicht mal sehen, ob wenigstens jemand geschmunzelt hat.
Am Donnerstagabend lief bei RTL die erste Folge – gerade mal anderthalb Wochen nach der ersten Ankündigung. Im Windschatten des Dschungelcamps waren die Quoten ganz okay. Zukünftig läuft der, ähm, Satire-Talk immer am späten Sonnabendabend nach „DSDS“. Dann wird sich wirklich bewahrheiten, ob das unlustige Oldschool-Fernsehen wirklich noch so viele Fans hat.
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