Wanda, mein Wunder

Was wäre die Familie Wegmeister-Gloor am Zürichsee ohne Wanda (Agnieszka Grochowska)? Die junge Frau aus Polen arbeitet im Haus und kümmert sich insbesondere um den bettlägerigen Josef (André Jung), der nach einem Schlaganfall Hilfe im Alltag braucht. Wanda kommt immer für drei Monate in die Schweiz, danach kann sie sich in Polen mehrere Woche im die eigenen Kinder kümmern.
Während die Tochter Sophie (Birgit Minichmayr) Wanda eher argwöhnisch beobachtet, scheint sich Gregi (Jacob Matschenz) in die Frau verliebt zu haben. Josefs Frau Elsa (Marthe Keller) feilscht mit Elsa um ihr Gehalt, da sie nun auch ein paar Haushaltsdinge erledigen soll.
Was keiner weiß: Wanda erledigt noch andere Dinge. Als sie das nächste Mal zur Familie in die Schweiz zurückkehrt, ist sie schwanger. Josef ist der Vater.
In der Familie bricht ein Gefühlschaos aus, das jeden erfasst.

Die Fassade! Die muss aufrecht erhalten werden! Doch bei den Wegmeister-Gloors scheint alles zusammenzubrechen. Davon erzählt Bettina Oberli in ihrem Film „Wanda, mein Wunder“. Er ist Komödie, Drama und Sozialkritik. Denn Wanda wird von den reichen Schweizern ausgenutzt, wobei sie mit Josef noch den besten Draht hat, weshalb sie ihm – für Extra-Franken – intime Wünsche erfüllt. ALs sie aber schwanger ist, dreht sie den Spieß um und stellt Forderungen – auch um ihre Familie daheim durchbringen zu können. Erzählt wird aber auch von der reichen, spießigen Familie, in der Lebensläufe vorgeschrieben sind, weil das eben so ist – aber auch dort kommt dann scheinbar alles anders.
So liefert Bettina Oberli eine spannende Sozialstudie ab, die nie langweilig wird und dessen Ende kaum abschätzbar ist.

-> Trailer auf Youtube

Wanda, mein Wunder
Schweiz 2020, Regie: Bettina Oberli
X-Verleih, 112 Minuten, ab 0
8/10


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