Zoros Solo

SO 07.11.2021 | 22.50 Uhr | SWR-Fernsehen

Singen? In einem Chor? Da ist Zoro eigentlich zu doof. Und dazu noch ist es ein christlicher Knabenchor. Und Zoro ist Moslem. Dabei, und das weiß er noch gar nicht, kann er hervorragend singen. Aber er muss in den Chor. Denn der reist bald zu einem besonderen Auftritt nach Ungarn.
Der 13-Jährige wünscht sich nichts mehr als eine Wiedervereinigung seiner Familie. Mit seiner Mutter und den Schwestern war er von Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Sein Vater ist noch in Ungarn, und Zoro will ihn nach Schwaben holen.
Kein leichter Weg. Denn Chorleiterin Frau Lehmann hat große Vorurteile gegenüber Zoro, in Ansätzen rassistisch. Und Zoro muss sich immer wieder Geld beschaffen und wird dafür kriminell. Immerhin findet er mit Julian erstmals einen Freund – auch wenn es auch dort einen Zwischenfall gibt und die Freundschaft droht, zu Ende zu gehen.

„Zoros Solo“ ist der Debütfilm des Regisseurs Martin Busker. Es lief als Free-TV-Premiere am Sonntagabend im SWR-Fernsehen. Erzählt wird die Geschichte eines Jugendlichen, der für die Durchsetzung seiner Ziele konsequente Wege gehen will. Bald muss er aber feststellen, dass seine Wege vielleicht die falschen sind oder dass er falsch an die Sache herangeht.
Mert Dinver spielt Zoro, der verzweifelt ist, weil er zunächst keinen Weg sieht, seinen Vater zum Rest der Familie zu holen. Zudem muss er sich gegen die von Andrea Sawatzki gespielte Chorleiterin wehren, die anfangs keine guten Worten für den ehemaligen Flüchtling findet. Zoro muss sich aber auch mit dem Thema Freundschaft befassen – wie viel ist so eine Freundschaft wert und was muss sie auch mal aushalten können?
Zwar sind die Szenen, in denen der Chor singt, eher weniger glaubwürdig, man nimmt einigen der Jungen die glockenklare Stimme schlicht nicht ab, und der Chorgesang ist auch viel zu perfekt für eine Probe in einem Rumpelraum. Und nicht immer muss der Gesang gleich mit einem Soundtrack unterlegt sein.
Aber ansonsten ist „Zoros Solo“ ein spannender Film mit rührenden und lustigen Momenten. Ein Plädoyer für die Herzlichkeit, die Freundschaft und den Zusammenhalt.

-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 4. Februar 2022)


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