W-Lan in der guten Stube

Ortsspaziergang durch Bärenklau: Nachhilfe beim Internetempfang, ein gepflegter Platz, Parkprobleme am Remontehof, ein Museum und viel mehr

MAZ Oranienburg, 9.11.2021

Bärenklau.
Der Dorfkrug, gegenüber die alte Remonteschule – dazwischen ein gepflegter Platz. Es ist ein bisschen die gute Stube von Bärenklau. Dort beginnt auch der Dorfspaziergang. Übrigens: mit W-Lan. Der mobile Internetempfang in Bärenklau ist eher nicht so berühmt, aber an der alten Remonteschule gibt es ein öffentliches W-Lan. Früher waren in dem Gebäude der Bürgermeister, der Arzt und ganz früher die Schule. Heute wird dort Sport getrieben, gesungen, der Ortsbeirat tagt dort, und es gibt dort den Jugendclub.

Gerade haben die Gemeindearbeiter den Platz vor der alten Schule vom Herbstlaub befreit. Obwohl sehr gepflegt – gepflanzte Blumen, Sträucher, Wege, das Kriegerdenkmal –, hat das Areal keinen eigenen Namen. Wir laufen über die Straße, in Richtung Dorfkrug. Davor steht eine Tafel mit Informationen zur Bärenklauer Dorfgeschichte. Die Gaststätte hat noch geschlossen, es ist noch Vormittag. „Ich finde den jetzt sehr angenehm“, sagt Rotraud Bräsicke, die Leiterin der Seniorengruppe im Ort, über den Dorfkrug. Die Bärenklauer haben Glück gehabt, dass sich mit Familie Künzer neue Betreiber für die Gaststätte im Ortskern gefunden haben. „Man kennt sich, man trifft sich“, sagt Ulrich Rack, der Vorsitzende des Heimatvereins. „Ich bin jeden Donnerstag da, beim Stammtisch.“

Wir laufen am Dorfkrug vorbei. An der hinteren Einfahrt zum Remontehof steht ein buntes Schild: „Vorsicht, Kinder!“. Brigitte Kulisch hat es direkt an ihrem Zaun hingestellt. „Wir haben es da bewusst aufgestellt“, erzählt sie. „Weil hier so viele Kinder unterwegs sind – und unvernünftige Autofahrer, die sehr schnell fahren.“ Deshalb wollte sie handeln. Sie habe es von der Ostsee mitgebracht, aus Kühlungsborn. „Mein Junge hat zwar zu mir gesagt ,Schön ist anders’, aber es fällt auf, und darauf kommt es an.“
In dem Zusammenhang spricht Brigitte Kulisch gleich noch die Ortsvorsteherin Gundula Klatt an. „Es gibt ein Parkproblem am Dorfkrug“, sagt sie. Immer wieder würden Autos am Straßenrand direkt vor der Gaststätte parken – dafür sei die Straße aber zu schmal. Gundula Klatt ist das Problem bewusst. Es gäbe Parkplätze am und auf dem Remontehof. Wenn die voll sind auch an der Remonteschule und am Friedhof. Aber weit laufen wollen die Leute auch nicht, sagte sie.

Apropos laufen: Läuft man über den Remonteweg weiter auf den Germendorfer Weg, gelangt man zur Kinderallee. Wer möchte, kann dort für ein neugeborenes Bärenklauer Kind einen Baum pflanzen. Viele haben die Gelegenheit schon genutzt. Wir laufen weiter direkt auf den Remontehof. Dort ist das Museum im Depot. „Der Heimatverein war in der Coronazeit im Ruheschlaf“, erzählt der Vorsitzende Ulrich Rack. „Man konnte ja nichts machen.“ Aber das soll sich langsam ändern. Unten im Museum befindet sich ein kleines Feuerwehrmuseum mit alten Fahrzeugen und Teilen. Oben, über eine steile Treppe, kommen wir ins Heimatmuseum. Die Fotogruppe „Blende 7“ aus Vehlefanz zeigt da ihre Fotos. Vor allem zu sehen sind dort aber ein Original-Ärztezimmer aus Bärenklau sowie einige Möbel aus der alten Schule. Sehr interessant ist ein Modell der Remonteschule vor dem Umbau. „Mit dem Museum haben wir bald was Neues vor“, sagt Ulrich Rack. Künstler aus Bärenklau und Oberkrämer sollen verstärkt dort ausstellen können.

Der Remontehof selbst ist gerade eine Baustelle. Es entsteht ein neuer Regenwasserkanal. Direkt davor ist der Storchenblick, ein kleines Podest, von dem aus man auf das Storchennest schauen kann. Neben dem Spielplatz ist eine Tafel, auf der steht, wie viele Jungstörche es gab, wann die Störche kamen und wegflogen. Jemand hat an der Seite krakelig „Interessiert keinen“ draufgeschrieben. Gundula Klatt lächelt: „Stimmt doch gar nicht.“

Der Wendemarker Weg ist eine der Hauptverkehrsachsen, sie sieht sich weit durch das Dorf. Gerade wird überlegt, wie man die Straße sanieren kann. Durch die Baustellenfahrzeuge beim Autobahnbau sind insbesondere die Randbereiche stark in Mitleidenschaft gezogen worden. „Es gibt schon erste Planungen“, sagt Ortsvorsteherin Gundula Klatt. Auf der linken Seite ist die Kita, vor uns die Brücke unter der Autobahn.
Auch dahinter geht Bärenklau noch weiter. Dort befindet sich nämlich der Bahnhof – die Regionalbahn 55 ist allerdings nicht sehr zuverlässig. Mit dem neuen Gewerbegebiet könnte der Bahnhof allerdings eine neue Bedeutung bekommen.


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