Er ist ein Außenseiter. Kaum jemand, also eigentlich keiner, mag ihn an der Schule. Er hat Angststörungen und geht zur Therapie. Seine Aufgabe, die er dort bekommen hat: Er soll jeden Tag einen Brief an sich schreiben. Evan Hasen (Ben Platt) soll darin seine Gedanken aufschreiben.
Doch einer dieser Briefe wird ihm von Connor Murphy (Colton Ryan) weggenommen. Ein Typ, den keiner leiden kann, mit dem keiner redet, der zu Gewaltausbrüchen neigt.
Kurz danach der Schock: Connor hat sich umgebracht. Und seine Eltern Cynthia (Amy Adams) und Larry (Danny Pino) findet bei ihm Evans Brief. Sie denken, Evan war Connors einziger und bester Freund.
Und Evan lässt sich drauf ein, er beginnt, sich eine Geschichte über die Freundschaft zwischen Connor und Evan auszudenken. Unterdessen wird Connors Suizid zu einem Social-Media-Hype.
„Dear Evan Hansen“ war bereits ein Musical. Nun kommt es als Film ins Kino. Es ist die tragische und traurige Geschichte eines jungen Mannes, der sich so allein fühlt, dass er die Chance ergreift, als sie sich ihm bietet. Plötzlich hat er Menschen, die mitfühlen, die sich für ihn interessieren.
Das Lügengebäude, das sich Evan aufbaut, wird immer größer und mächtiger. Es entsteht ein regelrechter Hype, der allerdings auch zeigt, die verlogen manche dieser Hypes sind, die bei vielen Leuten nur dazu dienen, ein Event zu schaffen und an einem Event oder Hype teilzunehmen, weil es eben irgendwie cool ist.
Das Alleinsein, auch in der scheinbar großen Masse alleine da zu stehen, Depressionen – darüber hat dieser Film einiges zu sagen. Die Maxime: Redet miteinander. Teilt eure Ängste.
Für den deutschen Markt hat man sich richtig Mühe gegeben: Alle Songs sind eingedeutscht und synchronisiert worden, auch alle Einblendungen, Zettel, Handynachrichten sind auf Deutsch zu sehen. Deshalb ist es schade, dass dieser an sich ganz große Film doch nur in der Nische zu sehen ist. Denn „Dear Evan Hanse“ ist großes Kino mit wahnsinnig vielen Emotionen, mit sehr traurigen, aber auch Mit machenden Momenten.
Dear Evan Hansen
USA 2021, Regie: Stephen Chbosky
Universal, 137 Minuten, ab 12
8/10
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