Barney ist ziemlich unglücklich. In der Schule hat er keine Freunde. Die anderen machen sich gern über ihn lustig. Auch weil er keinen B-Bot hat. B-Bots sind nämlich total angesagt – die großen Computerwesen sollen als beste Freunde der Kinder dienen – sie wissen alles, sie teilen die Hobbys und sie vernetzen sich online.
Barney hat so was nicht, und als er Geburtstag, ist er schon wieder alleine.
Sein Vater nimmt sich ein Herz und kauft ihm einen B-Bot. Allerdings gibt es da ein Problem: Barney hat keine Internetprofile, er ist offline. Der B-Bot hat also nichts, womit er sich bei Barney konfigurieren kann. Kein Wunder, dass der B-Bot verrückt spielt und sogar gewalttätig wird. Barney will aber unbedingt einen Freund – also bringt er Ron bei, was Freundschaft bedeutet. Analog und offline.

Der Animationsfilm „Ron läuft schief“ ist so lustig wie traurig. Traurig, weil der Film eine Welt zeigt, in der die Kinder nur scheinbar viele Freundschaften haben. Stattdessen hängen sie sich an eine Computermaschine – wie das Smartphone, aber noch schlimmer.
Barney sehnt sich so nach Freunde, dass er seinem B-Bot selbst beibringen muss, was er von ihm möchte. Was am Ende bedeutet, dass sein Bot ganz anders funktioniert wie die anderen. Ron vernetzt sich nicht, Ron muss echte Freundschaftsanfragen stellen.
Insofern geht es einerseits um den Segen und den Fluch von Technik, um die Gier der Technologiefirmen nach Daten, andererseits aber auch um den Wert von Freundschaft – von echten, die man sich erarbeiten muss.
Das ist an vielen Stellen flott umgesetzt, es gibt diverse lustige Momente. Barney, die Hauptfigur – in der deutschen Synchronisation mit einem sympathischen Stimmbruch, ist überzeugend, auch der maschinenhafte B-Bot macht Spaß.

-> Trailer auf Youtube

Ron läuft schief
USA 2020, Regie: Sarah Smith, Jean-Philippe Vine, Octavio E. Rodriguez
20th Century Studios, 107 Minuten, ab 6
7/10