Ragnar Jónasson: Dunkel

Viele Jahre hat Hulda Hermannsdóttir bei der Polizei in Reykjavik gearbeitet. Nun soll sie vorzeitig in den Ruhestand gehen. Für Hulda ein Schock. Sie kann es nicht fassen. Sie soll nun Platz machen für einen jüngeren Kollegen. Ihr Chef Magnús will sie loswerden, eigentlich könnten sie ihren Stuhl sogar sofort räumen, ihm wäre das am liebsten. Aber so schnell will Hulda nicht gehen. Magnús lässt sich auf einen Deal ein, dass sie sich noch einen Fall aussuchen kann, den sie zu Ende bringt.
Ihr ist schnell klar, für welchen Fall sie sich entscheidet. Es geht um den Tod einer jungen Frau. Sie wollte nach Island einwandern, und offenbar stand sie kurz vor der Abschiebung, als sie aufgefunden worden ist. Damals hieß es, es sei Selbstmord gewesen – aber daran kann Hulda einfach nicht glauben. Und tatsächlich nehmen ihre Ermittlungen schnell Fahrt auf, und es kommen neue Dinge ans Licht.

„Dunkel“ ist der erste Teil einer Roman-Trilogie von Ragnar Jónasson. Wir tauchen ein in das Leben auf Island. Ewige Weiten, Lavagesteinslandschaften – und natürlich Geheimnisse und nicht aufgeklärte Verbrechen. Dabei ist Hulda aber ein durchaus besonderer Charakter. Die Kommissarin ist bald Mitte sechzig, sie hat auf aufregendes Leben hinter sich, und es sind Dinge vorgefallen, die sie für immer prägen. Und nun soll sie abgesägt werden. Der Autor gibt ihr einen letzten aufregenden Fall, bei dem ihr aber auch schwere Fehler unterlaufen.
Dem Autor gelingt es, die isländische Melancholie gut rüberzubringen. Hulda ist eine Kommissarin, mit dem jeder gut mitfiebern kann. Das Ende ist überraschend und leider seltsam lapidar.

Ragnar Jónasson: Dunkel
btb, 367 Seiten
7/10


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