Andrea Kiewel: Meist sonnig – Eine Liebeserklärung an das Leben

Sie bringt uns vom Brandenburger Tor aus ins neue Jahr, und vom Frühling bis zum Herbst ist sie Sonntag für Sonntag vom Fernsehgarten für die Menschen da: Andrea Kiewel.
Seit 1990 moderiert sie im deutschen Fernsehen, und das auf sehr sympathische Art. Der Fernsehgarten mit viel Musik und Aktionen ist ihre Bühne. Und auch in Interview macht es Spaß, ihr zuzuhören.

Nun hat sie auch ein Buch herausgebracht. Es heißt „Meist sonnig – Eine Liebeserklärung an das Leben“. Und der Untertitel sagt es aus, worum es geht. Um ihr Leben, auch wenn es sich nicht um eine Biografie handelt. Vielmehr sind es Streiflichter und Gedanken. Sie erzählt von guten Freunden, von schönen und nicht so schönen Momenten, auch vom Fernsehgarten, von ihrem Zweitwohnsitz Tel Aviv, von der Liebe und vom Sex.

Das ist: nett. Das liest sich schneller, da liest man relativ fix drüber. Allerdings ist „nett“ dann doch ein bisschen mau. Alles in allem ist dieses Buch doch eher enttäuschend. Auch wenn sie stellenweise spannende Dinge aus ihrem Leben erzählt, wirkt alles doch sehr oberflächlich und sprunghaft. Ihren Notizen fehlt ein roter Faden, thematisch springen die Kapitel hin und her. Wenn sie über ihre Schwimmkarriere spricht und davon, dass sie zwar was geahnt, aber dass sie von Doping in der DDR letztlich nichts mitbekommen habe, wirkt das sehr glatt. Dass sie in Promo-Interviews mehr über den „Fernsehgarten“ erzählt als im Buch, ist ziemlich schade. Da hätte es sicher spannendere Dinge zu erzählen gegeben als so manche private Anekdote. Dass sie ehemalige Kollegen falsch schreibt (Kurt Lutz heißt Kurt Lotz), ist peinlich. Dass sie ständig von ihren „verehrten Leserinnen und Lesern“ schreibt, ist schlicht überflüssig und irgendwann nervig.
Sicherlich ist es so, dass sich Andrea Kiewel in diesem Buch öffnet. Aber richtig tiefschürfend ist das alles nicht.

Andrea Kiewel: Meist sonnig – Eine Liebeserklärung an das Leben
Eden Books, 256 Seiten
5/10


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